Maskenproduktion bei Flex
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Wirtschaft

Schutzmasken aus Kärntner Produktion

Mund-Nasen-Schutz, der nicht aus Asien kommt, sondern „made in Carinthia“ ist, seit kurzem bei der Firma Flex in Althofen in großen Mengen hergestellt. Auch andere heimische Unternehmer setzen nun auf die Schutzmaskenproduktion.

Der Konzern Flex in Althofen produziert derzeit im Drei-Schicht-Betrieb bis zu 75.000 Mund-Nasen-Masken am Tag. Zunächst sind sie für die 20.000 eigenen Firmenmitarbeiter in Österreich und Europa gedacht. Geschäftsführer Erich Dörflinger hatte aber mehr im Sinn, als er eine ganze Fertigungslinie aus Asien nach Kärnten holte.

Schutzmasken aus Kärntner Produktion

Mund-Nasen-Schutz, der nicht aus Asien kommt, sondern „made in Carinthia“ ist, seit kurzem bei der Firma Flex in Althofen in großen Mengen hergestellt. Auch andere heimische Unternehmer setzen nun auf die Schutzmaskenproduktion.

Chance für Produktionsrückführung nach Europa

Es seien tonnenweise Masken von China nach Kärnten eingeführt worden. So sei die Überlegung nahe liegend gewesen, in Europa für Europa zu produzieren. Ziel sei auch, die Masken an Blaulichtorganisationen, Altersheime und Schulen kostenlos weiterzugeben. Dörflinger: „Wenn es notwendig ist, wollen wir sie auch zum Selbstkostenpreis an andere Unternehmen verkaufen. Es ist eine Chance und eine Herausforderung für die Zukunft, um noch mehr Produktionslinien zurück nach Europa zu bekommen.“

Flex sucht Mitarbeiter

22 Menschen sind damit aktuell im Dreischichtmodell beschäftigt – einige wurden extra neu eingestellt, weitere Mitarbeiter werden gesucht. Bis zu 20 Millionen Masken können pro Jahr in Althofen produziert werden. Auch ein Blutanalysegerät wird derzeit in Althofen hergestellt, das künftig für Tests auf das Coronavirus eingesetzt wird. Auch Inhalationsgeräte sollen produziert werden. Kurzarbeit habe es bei Flex nicht gegeben.

Papierrollen für die Maskenproduktion bei Flex
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Papierrollen für den Mund-Nasen-Schutz

Kleinere Firmen stellen auf Masken um

In weitaus kleinerer Stückzahl aber dafür in Handanfertigung entstehen auch in Villach seit einigen Wochen Mund- Nasen-Schutzmasken. In der Lederergasse machten mit Hannes Wallner und Rudolf Groß zwei Textilfachleute aus der Not des Shutdowns eine Tugend. Ihr Ziel sei – laut Wallner – auch einen modischen Aspekt hineinzubringen: „Auf Wunsch produzieren wir auch mit einem Atemfilter.“

Bunte Masken in Villacher Herstellung
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Masken aus Villach in buntem Design

Regionales Handwerk soll höheren Stellenwert erlangen

Anfangs seien die beiden Unternehmer vor vielen grundlegenden Fragen gestanden, wie etwa, wo sie Gummis für die Produktion herbekommen könnten. „Das Wichtigste für uns ist, in Zukunft in der Region zu produzieren und diese große Abhängigkeit vom Weltmarkt und von China etwas einzudämmen.“

Masken bestickt mit ORF Kärnten
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Für Firmen kann der Maskenstoff auch individuell bestickt werden

Bis zu 200 Masken erzeugen die beiden täglich gemeinsam. Die beiden Villacher Geschäftsleute hoffen, dass das regionale Handwerk in Zeiten des Coronavirus wieder einen höheren Stellenwert bekomme und mehr auf österreichische Facharbeit zurückgegriffen wird.