Photovoltaikanlage
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Politik

Photovoltaikmillion für Gemeinden

Eine Million Euro stellt das Land Kärnten in einem ersten Schritt für die „Photovoltaik-Offensive auf kommunalen Gebäuden“ zur Verfügung. 1.800 Gebäude in den Gemeinden kommen für diese Förderung in Frage. Gefördert werden bis zu 60 Prozent der Kosten für die Errichtung solcher Anlagen.

Landesrätin Sara Schaar und Landesrat Daniel Fellner nahmen in der Pressekonferenz zur klimaneutralen Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden in Gemeinden Stellung.

Förderung bis zu 60 Prozent

Sie unterstrichen, diese Offensive sei eine wichtige Maßnahme im Rahmen der Klimaagenda und entspreche den Richtlinien des Energiemasterplanes und des Regierungsprogrammes. Die neue Förderrichtlinie sei gemeinsam mit den Gemeindereferenten erarbeitet worden, so Schaar. Gebäude im Eigentum der Gemeinde bzw. Betriebe, die sich im überwiegenden Eigentum der Gemeinde befinden, werden gefördert.

1.800 Gebäude im Land würden für diese Förderung in Frage kommen, so Gemeindereferent Daniel Fellner. Maximal bis zu einer Höhe von 60 Prozent wird die Errichtung von Photovoltaikanlagen gefördert.

Ziel: 4,4 Qudaratkilometer an Kollektorfläche

„Wir wissen, dass wir bis 2030 ungefähr einen Mehrstrombedarf von 0,6 Terrawattstunden zu erwarten haben. Durch diese Anlagen schaffen wir es, diesen Mehrbedarf zu decken – mit einer zusätzlichen Kollektorfläche bis 2030 von 4,4 Quadratkilometer, die wir uns als Ziel vorgenommen haben“, so die Landesrätin. Dafür nehme das Land Kärnten in einem ersten Schritt eine Million Euro in die Hand.

Die Gemeinden können bei der Finanzierung auch auf Leasing- und Ratenmodelle zurückgreifen. Nach zehn Jahren sollen die Anlagen in das Eigentum der Gemeinden über gehen, so Schaar. Dadurch seien die Gemeinden dann wieder rascher investitionsfähig.

Auch die regionale Wirtschaft wird gestärkt: „Wir haben in Kärnten Unternehmen, die auf einem sehr hohen Niveau und mit einer sehr guten Qualität Photovoltaikpannele produzieren und installieren.“ Im Rahmen der Klimaagenda gehe es um eine CO2-Reduktion um 36 Prozent bis 2030. Alternativenergie müsse in Kärnten weiter forciert werden. Auch der Klimaschutz und die Klimawandelanpassung dürften nicht vernachlässigt werden. „Wir sind ein Sonnenland und das sollten wir nutzen. Die Gemeinden können dabei eine Vorreiterrolle einnehmen“, so Schaar.

Fellner: „Schritt in richtige Richtung“

Gemeindereferent Fellner sagte, die Coronaviruskrise habe die Gemeinden – auch wirtschaftlich – stark getroffen. Um die Klimakrise anzugehen sei dies ein Schritt in die richtige Richtung. Mit der Offensive sei sichergestellt worden, dass die Gemeinden ihrer Rolle als Konjunkturmotor gerecht werden können und dass die Liquidität sichergestellt sei.

Das Gemeindepaket sehe laut Fellner vor, dass Fremdfinanzierungen zugelassen würden. Diese seien aber unter Kriterien der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich, sondern auch das Klima betreffend – zu stellen.

Köfer: Team Kärnten-Offensive kopiert

Die Photovoltaik-Offensive auf kommunalen Gebäuden ist aus der Sicht von Gerhard Köfer zu begrüßen, zumal die Spittaler Team Kärnten-Stadträtin Ina Rauter bereits im Vorjahr diesbezüglich ein fertiges Konzept präsentiert habe. "Die SPÖ-Fraktion im Gemeinderats-Ausschuss in Spittal hat dieses Projekt damals noch blockiert und torpediert. Jetzt, einige Monate später, verkauft SPÖ-Landesrätin Schaar eine diesbezügliche Offensive, die man in Spittal nicht umsetzen wollte“, so Köfer.

Köfer stellt sich auch die Frage, ob sich viele Gemeinden diese Projekte leisten werden können. "Gerade aufgrund der Coronavirus-Krise und den damit verbundenen Einnahmenausfällen, was Ertragsanteile und Kommunalsteueraufkommen betrifft, herrscht in vielen Gemeindekassen gähnende Leere. Gerade solche Projekte drohen damit auf die lange Bank geschoben zu werden. Ob Leasing- und Ratenmodelle wirklich der Weisheit letzter Schluss sind und eingegangen werden, sei dahingestellt“, so Köfer.