Brückenbau Vogelperspektive
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Chronik

Gailtal: Brücken werden neu errichtet

Nach dem Hochwasser im Oktober 2018 gibt es im Gailtal noch immer Spuren der Zerstörung. Bei dem massiven Dammbruch in Rattendorf wurden etliche Hektar Wiesenfläche meterhoch mit Schlamm bedeckt. Noch immer müssen die Massen an Schlamm mit Baggern beseitigt werden. Auch zerstörte Brücken werden neu errichtet.

Das Hochwasser im Oktober 2018 richtete ihn zahlreichen Gemeinden große Schäden an. Etwa ein Drittel der Kärntner Gemeinde war betrafen. Insbesondere im Gailtal ist es damals zum schweren Schäden gekommen – mehr dazu in Gailtal nach dem Hochwasser.

Dammbruch bei Rattendorf
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Die Überschwemmung im jähr 2018 in Rattendorf war gewaltig

Brücke bei Stranig weggebrochen

Fast zwei Jahre nach dem Hochwasser werden die Wiesen in Rattendorf wieder freigelegt. Auch die entlang der Gail zerstörten Brücken werden jetzt in völlig neuer Bauweise wieder errichtet. Die Brücke zwischen Stranig und Kirchbach, südlich und nördlich der Gail, wurde Ende Oktober 2018 durch das Hochwasser so massiv beschädigt, dass sie wegbrach, obwohl sie auf meterdicken Betonsäulen stand.

An dieser Stelle werden derzeit mit dem Kran meterhohe Stahlträger über die Gail gelegt. 375 Tonnen massiven Stahls werden verbaut. Für die Bewohner von Stranig ist es ein großes Projekt, sie müssen seit dem Hochwasser kilometerweite Umwege in Kauf nehmen, wenn sie etwa die Felder auf der anderen Seite der Gail bewirtschaften wollten.

Die alte Brücke
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Die alte Brücke, mit massiven Betonsäulen, einen Tag bevor sie weggespült wurde

Neue Brücken ohne Pfeiler errichtet

Einer der Bewohner ist der 71 Jahre alte Landwirt Otto Driessler. Die Brücke sei auch für den Berufsverkehr sehr wichtig, sagte er, für die Pendler, die über die Bundesstraße zur Arbeit fahren wollen.

Die neue Stahlbrücke kommt jetzt ohne Pfeiler im Fluss aus. An der Gail gibt es ja die Besonderheit, das im Falle eines Hochwassers sehr viel Treibgut aus dem Lesachtal ankommt, sagte Hannes Poglitsch, der Leiter des Amtes für Wasserwirtschaft in Hermagor. „Das führt dazu, dass Pfeiler verklausen, also verlegt werden und das es zu Problemen kommt und die Brücken in Gefahr geraten, so wie das beim Hochwasser 2018 auch geschehen ist.“

Errichtung der neuen Brücke
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Die Farbgestaltung für die Brücke durften zwei Volksschulen bestimmen

Brücken sollen im Sommer eröffnet werden

2,5 Millionen Euro werden in die Stranig Brücke, und in eine weiter südlich gelegene, in Unterdöbernitzen, investiert, sagte der Bürgermeister von Kirchbach, Hermann Jantschgi (FPÖ). „Wir sind sehr froh, dass diese Brücken jetzt errichtet werden. Etwa 500.000 bis 600.000 Euro muss die Gemeinde Kirchbach tragen. Es handelt sich um Fachwerk-Brücken in bogenförmiger Ausführung, das ist etwas schöner. Die Farbgestaltung wurde vom den beiden Volksschulen Gundersheim und Kirchbach gestaltet. Der Obergurt wird blau und das Fachwerk grau.“

Die beiden Brücke in Stranig und in Unterdöbernitzen werden bis zu 17 Meter in den Boden verankert. Im Sommer sollen sie eröffnet werden. Auch hier habe es eine leichte Verzögerung aufgrund der Corona- Virus Krise gegeben, sagte der Bürgermeister.