Neues Gebäude am Infineonstandort von oben
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Wirtschaft

Dachgleiche bei Infineon-Ausbau

Ein Jahr nach Baustart ist der Rohbau der neuen Chipfabrik von Infineon in Villach fertiggestellt worden, trotz Coronavirus-Krise. Insgesamt werden 1,6 Mrd. Euro investiert, 2021 soll die Produktion beginnen.

Die Chipfabrik hat eine Bruttogeschossfläche von 60.000 Quadratmeter, ist 120 Meter lang, 110 Meter breit und 35 Meter hoch. Bis zu 350 Bauarbeiter waren beim Rohbau bis zur Dachgleiche im Einsatz. Trotz des eingeschränkten Baubetriebs aufgrund der Coronavirus-Pandemie konnten laut einer Aussendung des Unternehmens die Arbeiten in guter Kooperation mit den Baufirmen und unter Einhaltung aller zum Schutz der Gesundheit nötigen Sicherheitsmaßnahmen fortgesetzt werden.

Der gesamte Infineon Standort von oben
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Der Standort im Süden von Villach, Blick nach Italien

Sparen bei CO2-Emissionen

In einigen Bereichen fanden bereits parallel Innenausbauten statt, die nun auf den gesamten Bau ausgeweitet werden. Aktuell startet die Inbetriebnahme der ersten Versorgungsanlagen für den Reinraum. Hier liegt der Fokus auf dem Einsatz nachhaltiger Technologien: Bei der Versorgung mit Kälte und Wärme können durch Maßnahmen wie zum Beispiel intelligentes Wärme-Recycling zukünftig im laufenden Betrieb rund 30.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden, so Infineon.

„Langfristige Investition“

Thomas Reisinger, Vorstand für Operations bei Infineon Austria, sagte, mit dem Rohbau und der Dachgleiche sei ein wichtiger Schritt getan. Jetzt werde der Fabrik Leben eingehaucht. „Die Erweiterung am Standort Villach ist eine strategisch langfristige Investition, auch wenn die derzeitige Entwicklung der Weltwirtschaft stark eingebremst ist. Zieht die Nachfrage an, muss man am Halbleitermarkt schnell gerüstet sein. Wir haben dann die zusätzlichen Kapazitäten.“

Voll automatisierte Chipproduktion

Der Produktionsstart ist für Ende 2021 geplant. Dann werden Leistungshalbleiter auf 300 Millimeter-Dünnwafern voll automatisiert produziert. Diese Energiesparchips kommen in vielen Anwendungen des Alltags wie Smartphones, Haushaltsgeräten und Autos, aber auch in Datenservern, medizintechnischen Geräten, Solar- und Industrieanlagen zum Einsatz. Von den 400 zusätzlich benötigten hochqualifizierten Arbeitsplätzen in der neuen Chipfabrik wurden im letzten Geschäftsjahr bereits rund 40 Prozent besetzt. Die Stadt Villach baute eine eigene Zufahrtsstraße zu Infineon, sie wurde bereits fertiggestellt.