Eine Maske wird genäht
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Soziales

Maskennähen als Beschäftigungsprojekt

Die Kärntner Caritas näht und verkauft Gesichtsmasken. Sie werden den Alltag wohl noch lange begleiten und sind daher auch stark nachgefragt. Der Verkaufserlös kommt Bedürftigen zugute, das Nähen ist gleichzeitig ein Beschäftigungsprojekt.

Beim Einkaufen, in öffentlichen Gebäuden, im Zug oder im Bus, Gesichtsmasken wird man wohl noch länger tragen müssen. Mittlerweile sind sie auch nicht mehr knapp, es gibt einige Firmen, die Masken anbieten. Die Caritas begann vor vier Wochen mit dem Nähen, es winkt schon ein Großauftrag. Zu den zwei Angestellten könnten noch weitere dazu kommen.

Schneider braucht vier Minuten pro Maske

Vier Minuten dauert es, bis Ali Moradi eine Gesichtsmaske fertig hat. Er stammt aus Afghanistan und ist von Beruf Schneider. In der Türkei nähte er Designermode, jetzt fertigt er für die Caritas Gesichtsmasken: „Für mich ist das einfach, ich habe 20 Jahre als Schneider gearbeitet, für mich ist das leicht.“ Das Geld kann er brauchen, er lebt mit Frau und drei Kindern in Klagenfurt.

Nähen auch auf Bestellung

Genäht werden die Masken auf Bestellung für Unternehmen, die verschiedenen Einrichtungen der Caritas und für jeden, der eine braucht, sagte Bereichsleiterin Christina Staubmann. Rund 2.000 Masken seien schon in diverse Einrichtungen verschickt und auch verkauft worden. „Bis Mai rechnen wir mit 6.000.“

Mehrere freie Mitarbeiter und zwei Angestellte sind derzeit in der Maskenproduktion beschäftigt. Laut Judith Oberzaucher beteiligen sich auch neun Freiwillige in ganz Kärnten an dem Projekt und nähen Masken, die sie der Caritas zur Verfügung stellen. Sie unterstützen die Caritas mit ihrer Arbeitskraft und nicht mit Geld. Oberzaucher sagte, das seien Hobbynäherinnen, die Zeit hatten und helfen wollen. Die meisten sammelten sogar Stoffreste selber ein, um Masken nähen zu können. „Ich finde das großartig, was sie leisten.“

Große Nachfrage

Zuschneiden, nähen, Gummi oder Kordel einziehen, es sind mehrere Arbeitsschritte, bis eine Gesichtsmaske fertig ist. In der Kolpinggasse in Klagenfurt werden die Stoffe sortiert, ein bis zwei Mitarbeiter erledigen das Zuschneiden. Die Nachfrage nach den Masken ist immer noch groß, sagte Staubmann. Wenn man an Schulen und Kindergärten denke, da werde es weiter Bedarf geben. Judith Oberzaucher sieht das mit gemischten Gefühlen: "Ich bin draufgekommen, man wird ein bisschen schwerhörig, das hat sicher auch mit Körpersprache und fehlender Mimik zu tun. Es ist auch interessant, wie Menschen mit den Masken umgehen, manche tragen sie ständig, manche nur im allernötigsten Fall.

Die Masken gibt es in allen Größen und Farben bei den Caritasgeschäften und im Internet.