Regelmäßig näht Frühchenmutter Nadja Goritschnig gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen, die meistens auch Mütter von Frühgeborenen sind, Kleidung für Frühchen: „Ich habe vor 15 Monaten eine Tochter bekommen, sie ist früher gekommen. Sie sind ja so klein und ich habe gedacht, warum nicht selber nähen.“
„Sie schauen so verloren aus“
Genäht, gehäkelt und gestrickt wird farbenfrohe Kleidung in Mini-Größen: „Wir starten mit Größe 44 bis Größe 50, denn ab da gibt es wieder Kaufgrößen. Die Kleinen schauen in den Kaufgrößen so verloren aus“, so Goritschnig. In den Geschäften bekommt man Neugeborenenkleidung üblicherweise ab Größe 50, manchmal auch etwas kleiner. Die Nummer der Größe entspricht der Körpergröße der Babys.
Die Bodys, Hosen, Mützen oder Strampler werden ausschließlich aus Stoffresten gefertigt. Man starte in sozialen Medien Aufrufe und so bekomme man Stoffe aber finde auch weitere Freiwillige.
Pakete für Eltern und Krankenhäuser
Bei Kaffee und netten Gesprächen wird gemeinsam gewerkt und auch Erfahrungen ausgetauscht. Anna Sodamin, Mutter eines Frühchens und auch Näherin, sagte, sie sei mit Größe 50 nach Hause gegangen, das Kind hatte aber nur Größe 46. Daher habe sie die Idee von Nadja Goritschnig begeistert.
Mittlerweile stellt die 28-jährige Klagenfurterin regelmäßig Pakete für Frühchen zusammen und beliefert mit rund 40 ehrenamtlich tätigen Näherinnen in ganz Österreich das Klinikum Klagenfurt, das LKH Villach sowie Krankenhäuser in Wien und Graz.
„Viele Eltern sind überwältigt“
Die Pakete werden kostenlos entweder an die Eltern oder direkt im Krankenhaus abgegeben, so Goritschnig: „Viele sind total überwältigt davon, was sie kriegen, wie bunt das ist. Von vielen bekomme ich die Rückmeldung, dass sie es so schön finden, dass nicht nur eine Person an sie gedacht hat, sondern alle 40 Näherinnen.“
Bei der Entlassung aus dem Spittal wird den Frühchen ihr ganz persönliches Willkommensgeschenk mit Body, Strampler, Hose, Haube, Jacke und Schlafsack mitgegeben.