Am Montag standen noch 228 Feuerwehrleute im Einsatz, auch vier Hubschrauber unterstützten die Löscharbeiten von der Luft aus. Der Brand sei unter Kontrolle, so Einsatzleiter Helmut Blazej zu Mittag. Sorgen bereitet den Einsatzkräften aber der aufkommende Wind. „Der ist schon relativ stark“, so Blazej – mehr dazu in Eisenkappel: Großeinsatz bei Waldbrand.
Bernd Radler (ORF) zum Brand bei Bad Eisenkappel
Bernd Radler berichtet vom Feuerwehrzentrum Bad Eisenkappel
Glutnester könnten aufflackern
Am Nachmittag war der Wind sehr stark, daher habe man Bedenken, dass nicht doch noch ein Glutnest aufflackert, so Blazej. Die rund 240 mit Wärmebildkameras entdeckten Glutnester fraßen sich bis zu einem halben Meter in die Erde. Die meisten Einsatzkräfte rückten im Lauf des Tages ab, doch auf Rundflügen beobachte man das Gelände. Auch am Dienstag wird es einen Kontrollflug geben, um zu sehen, ob ein Glutnest aufflackert.
Katastrophenzug im Einsatz
Am Montag wurde noch der Katastrophenzug (KAT-Zug) der Feuerwehr alarmiert. Ab 6.00 Uhr standen zusätzlich die KAT-Züge der Bezirke Feldkirchen und St. Veit im Einsatz. Das Einsatzgebiet habe sich nicht mehr ausgebreitet, jetzt gehe es aber darum, das gesamte Gebiet akribisch abzusuchen, so Horst Kofler, Kommandant der Feuerwehr Tiffen. „Wir sind für die Nachlöscharbeiten zuständig, wir untersuchen den ganzen Hang ganz genau, dabei müssen wir aber ganz vorsichtig vorgehen, damit kein Stein ins Rollen kommt. Das kann hier im steilen Gelände leicht passieren.“
Es regnete am Montag auch kurz, was bei den Löscharbeiten aber nicht half. Der Boden wurde vielmehr für die Feuerwehrleute rutschig und die Arbeiten erwschwert. Ein Geologe begutachtete den Hang und gab Entwarnung, es drohe bei Regen kein Abrutschen.
Löschhubschrauber im Einsatz
Auch am Montag mussten Hubschrauber die Löscharbeiten im extrem steilen Gelände unterstützen.
Bewohner wieder in Häusern
Rund 25 Hektar Wald waren von dem Großbrand im steilen Gelände betroffen. Drei Einfamilienhäuser wurden auf Anordnung der Bezirkshauptmannschaft aus Sicherheitsgründen evakuiert. Wegen des starken Rauchs mussten acht Menschen aus ihren Häusern gebracht werden. Auch Steine und Wurzelstöcke drohten abzustürzen.
Mittlerweile konnten die Bewohner aber wieder zurück in ihre Häuser, darunter auch eine hochschwangere Frau und ein Kleinkind. Ehemann Damijan Ošina, der auch Grundbesitzer im betroffenen Gebiet ist, blieb aber in seinem Haus. „Ich bin da geblieben, in einer solchen Situation kann man nicht einfach seinen Hof verlassen.“
Nach den Stürmen jetzt die Flammen
Der Waldbrand dürfte aufgrund der anhaltenden Trockenheit ausgebrochen sein. Seit Wochen hat es in Unterkärnten keinen flächendeckenden Regen mehr gegeben. Für die Gemeinde Eisenkappel-Leppen stellt der Waldbrand eine weitere Katastrophe dar, nachdem bereits die beiden verheerenden Stürme Yves und Vaia schwere Schäden angerichtet hatten. Tausende Jungpflanzen wurden vom Brand vernichtet.