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Chronik

Kriminalstatistik: Cybercrime nimmt zu

Am Freitag hat die Polizei die Kriminalstatistik für das Jahr 2019 präsentiert. Es wurden mehr Delikte als 2018 angezeigt, sowohl bei den Drogendelikten als auch bei der Internetkriminalität. Auch die Aufklärungsquote stieg an.

Im Zehnjahresvergleich sei in Kärnten bei den Anzeigen zwar ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, von 2018 auf 2019 gab es aber laut Landeskriminalamt einen Anstieg von etwa 23.500 auf 24.200 Anzeigen. Bei der Internetkriminalität sticht dabei der Angriff auf Daten und Computersystem heraus. Die Fälle stiegen von 140 auf 183.

Im Bereich Cybercrime nahmen auch Delikte zu, bei denen es um Betrug, Drogenhandel, pornographische Darstellungen Minderjähriger, oder Cybermobbing geht. Allein beim Internetbetrug wurden 801 Delikte angezeigt. Zuletzt warnte die Polizei vor Betrügern, die versuchen, ihre Opfer mit vermeintlichen Gewinnspielen in eine Abofalle zu locken – mehr dazu in Polizei und AK warnen vor Fallen im Internet.

Immer mehr Erpressungen

Als Kriminalitätsphänomene zeigen die Statistiken die Erpressung mit angeblichen Nacktbildern von Opfern, Erpressung mit angeblich gestohlenen Passwortdaten, Erpressung mit angeblicher Entführung oder Bombendrohung, heißt es vom Landeskriminalamt.

Eine Steigerung gab es laut Gottlieb Türk, dem Leiter des Landeskriminalamts, bei der Gewaltkriminalität. So gab es 2019 vier Morde, alle an Frauen. Insgesamt zählte die Polizei 2.485 Delikte im privaten Bereich mit Täter-Opfer Beziehungen. 38 Anzeigen gab es wegen Vergewaltigung.

Erfreulich sei der Rückgang von 11,2 Prozent bei den Einbruchdiebstählen auf 2202. Stark sank auch die Anzahl der Taschen- und Trickdiebstähle. Einen deutlichen Anstieg gibt es bei den Suchtgiftdelikten, was die Polizei aber auch auf die verstärkte Ermittlungsarbeit zurückführt. Rund 2.850 Delikte gab es 2019, um über 400 mehr als noch 2018. Die Zahl der Suchtmitteltoten sank von 25 im Jahr 2018 auf 16 Todesfälle im Jahr 2019.

Drogenschmuggel aus Slowenien

Der Trend, sich im benachbarten Slowenien mit illegalen Suchtgiften zu versorgen, ist laut Türck nach wie vor ungebrochen hoch, trotz verstärkter Grenzkontrollen ist kein Rückgang zu verzeichnen. Auch aus Italien finden Schmuggelfahrten statt. Die sogenannte Leitdroge ist nach wie vor Cannabis. Bedenklich erscheint der Umstand, wie auch bereits in den Jahren zuvor, dass Heroin und Kokain immer stärker auf den Markt drängen.

Ein weiterer Faktor ist die Verlagerung der Suchtgiftkriminalität auf das ländliche Gebiet, begründet durch den Umstand der Internet- und Darknet-Bestellungen. Dazu wurde festgestellt, dass eine große Vielfalt verschiedenster illegaler Stoffe in immer größer werdenden Mengen bestellt werden. Bei der Wirtschaftskriminalität entfällt der Großteil auf Betrugsdelikte. Im Bereich des Sozialleistungsbetrugs ermittelte die Polizei in 45 Fällen. Der Trickbetrug nahm etwa um 25 Prozent zu.