gesprengter Geldautomat
ORF/Gert Lipicer
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Chronik

Bankomatsprenger vor Gericht

Am Landesgericht Klagenfurt am Mittwoch sind zwei mutmaßliche Bankomatsprenger vor Gericht gestanden. Den beiden Männern aus Rumänien wird vorgeworfen, im November in der Gemeinde Kirchbach einen Geldautomaten gesprengt zu haben. Die erste Verhandlung wurde vertagt.

Die Sprengung des Bankomaten in der Ortschaft Gundersheim in Kirchbach in der Nacht auf den 12. November riss die Anrainer aus ihrem Schlaf. Glassplitter und Plastikteile wurden bis zu 15 Meter weit geschleudert. Die Außenseite der Bank glich einem Trümmerfeld. Trotzdem war die Explosion zu schwach, um den Tresor zu zerstören und zu öffnen. Es blieb damit beim Diebstahlsversuch. Die Täter kamen nicht an die 55.000 Euro im Bankomat heran.

gesprengter Bankomat im Gailtal
Privat

Mutmaßliche Täter nicht geständig

Ein Anrainer, der durch den lauten Knall geweckt worden ist, sah zwei Männer zu Fuß flüchten. Zwei Stunden später konnten die nun angeklagten Rumänen in Rattendorf im Bezirk Hermagor gefasst werden.

Kein Urteil wegen Bakomatsprengung

Im Prozess gegen einen 26 Jahre alten Moldawier und einen 29 Jahre alte Rumänen, die im November letzten Jahres in Gundersheim im Gailtal einen Bankomaten gesprengt haben sollen, gab es am Mittwoch noch kein Urteil. Vor Gericht bestritten die beiden Männer, etwas mit der Tat zu tun gehabt zu haben.

Widersprüchliche Aussagen vor Gericht

Die beiden Männer bestritten in der Befragung durch die Vorsitzende des Schöffensenats, Richterin Ute Lambauer, etwas mit der Tat zu tun gehabt zu haben. Sie seien auf dem Weg nach Rumänien gewesen, erzählten sie. Genaues wüssten sie nicht mehr. Linz, Graz, auf dem Weg nach Lienz, Deutschland, Tschechien, Schweiz, da wollen sie in den Tagen vor dem 11. November unterwegs gewesen sein. Sie widersprachen sich selbst und einander mehrmals.

Während der Moldawier erzählte, seinen mutmaßlichen Mittäter erst wenige Monate vor der Festnahme in der Haft in Italien kennengelernt zu haben, erinnerte sich der Rumäne an ein Kennenlernen vor einigen Jahren in der Gegend von Mailand. Nach Kärnten seien sie gekommen, weil der Moldawier von einem Bekannten, dessen Nachnamen er nicht kannte und der in Lienz wohnen soll, Geld hätte zurückbekommen sollen. Dieser Schuldner sei aber nicht auffindbar gewesen.

Weitere Zeugen sollen gehört werden

Für seine DNA-Spuren auf dem Handschuh, in den ein Acetylen-Schraubverschluss eingewickelt war, oder auf der Zigarettenkippe, die am Tatort gefunden worden war, hatte der Moldawier gleich Erklärungen parat. Den Handschuh habe er beim Ölwechsel des Autos angehabt, bei der Bank war er wohl zu einem früheren Zeitpunkt gewesen. Auch wurden auf einer Sandbank in der Gail Kleidungsstücke der Angeklagten mit Splittern vom Tatort gefunden. Der Rumäne gab zu, diese weggeworfen zu haben, „weil sie so gestunken haben“.

Der Staatsanwalt beantragte die Vorladung weiterer Zeugen. Die Verteidigung verlangte unter anderem ein Gutachten, dass die in der Kleidung gefundenen Splitter mit dem gegenständlichen Fall nicht in Verbindung stehen. Der Prozess wurde zur weiteren Beweisaufnahme auf den 25. Mai vertagt.