Kühe auf Alm
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Chronik

Lösung für Almbauern in Sicht

Die derzeitigen CoV-Maßnahmen treffen hundert Kärntner Almbauern hart. Ihre Weideflächen befinden sich zum Teil auf italienischer oder slowenischer Seite. Das heißt, sie dürfen ihre Kühe nicht zurückholen, wenn sie das österreichische Staatsgebiet verlassen. Das Land arbeitet an einer Lösung.

Es klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber Realität: Die Kühe auf insgesamt neun Almen im Grenzgebiet zwischen Kärnten, Slowenien und Italien dürfen über die Grenze, ihre Besitzer, die Kärntner Almbauern aber nicht. Betroffen von dieser Situation sind an die hundert Almbewirtschafter in Kärnten. Sie stehen vor dem Problem, dass sie ihren Kühen nicht nachgehen dürfen, sobald sie die Staatsgrenze überschritten haben.

„Herausforderung für Almbauern“

Grenzübertritte dürfen – nach dem geltenden Covid-19-Gesetz – nur an ausgeschilderten Grenzübergängen erfolgen, sagt Landesrat Martin Gruber. „Laut dem momentanen Rechtsstand ist das wirklich nur so möglich, wobei es dann bei der Einreise in Italien zudem die Problematik gebe, dass man sich zwei Wochen in Quarantäne begeben muss." Das sei eine große Herausforderung für die Almbewirtschaftung. Noch seien die Kühe zwar im Tal, aber jetzt würden bereits Vorbereitungen für den Almauftrieb getätigt, so Gruber.

Gespräche mit Friaul und Innenministerium

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) kündigte vor wenigen Tagen nach der Sitzung des Koordinationsgremiums eine Lösung für dieses Problem an. Es gebe intensive Gespräche mit der Landespolizeidirektion, dem Innenministerium und der Region Friaul Julisch Venetien: „Es könnte in die Richtung gehen, dass die Bauern für 72 Stunden die Grenze überschreiten können, um nach dem Vieh zu sehen oder es zu versorgen", so Kaiser. Eine offizielle Entscheidung soll es in den nächsten Tagen geben. Dann soll für die Almbewirtschafter Rechtsicherheit hergestellt werden, heißt es.