Wirtschaft

Arbeiten trotz Arbeitslosengeld

Rein rechtlich ist es grundsätzlich erlaubt, neben dem Bezug des Arbeitslosengeldes auch einer geringfügigen Beschäftigung nachzugehen. Das AMS warnt aber davor, dieses Mischverhältnis zu lange auszureizen. Günstiger sei es, eine Teilzeitbeschäftigung zu wählen.

Noch gibt es für April keine genauen Zahlen, wie viele Menschen in Kärnten geringfügig beschäftigt sind und trotzdem Arbeitslosengeld beziehen. Letzter Stand ist der März mit 18.000 geringfügig beschäftigten, zwei Drittel davon sind Frauen. Dass diese Zahl im April stark angestiegen sein dürfte, davon geht Peter Wedenig, der Leiter des AMS Kärnten aus. Die meisten geringfügig Beschäftigten gibt es im Handel und in der Gastronomie.

Negative Folgen auf lange Sicht

Es könne sein, das sich Betriebe wegen der schleppenden Öffnung oder wegen Frequenz der geringfügig Beschäftigten bedienen, so Wedenig. Auch wenn es sich finanziell vielleicht auszahlt und nun für Betriebe und Arbeitnehmer eine persönliche und betriebswirtschaftliche Entscheidung ist, geringfügig beschäftigt zu sein und das für lange Zeit, habe das auf lange Sicht gesehen negative Folgen, sagte Wedenig.

Keine Versicherung oder Pension

Teilzeitbeschäftigung sei immer die bessere Variante. Es gehe um die Versicherungsbeiträge und Pensionsbeiträge, die man bei geringfügiger Beschäftigung nicht habe. Wedenig empfiehlt, im Vorfeld mit dem Dienstgeber abzuklären, ob es nicht besser wäre, eine Teilzeitbeschäftigung anzubieten bzw. zu klären, ob die geringfügige Beschäftigung in absehbarer Zukunft in eine Teilzeitbeschäftigung umgewandelt werden könne.

Wer geringfügig beschäftigt ist, wird dennoch vom AMS vermittelt, so Wedenig. Wenn man in einem bestimmen Zeitraum in einem Betrieb aushelfe und ein Jobangebot des AMS vorliegen, nehme man auf die geringfügige Beschäftigung keine Rücksicht.

FPÖ fordert Unterstützungspaket

Die Kärntner FPÖ forderte am Donnerstag in einer Aussendung ein eigenes Unterstützungspaket für Unternehmer und Arbeitnehmer. Einen solchen Corona-Unterstützungsfonds habe die FPÖ bereits im Landtag, am 9. April gefordert, sagte Parteichef Gernot Darmann.

Die FPÖ schlägt auch einen 1.000-Euro-Gutscheine für jeden Österreicher, vom Säugling bis zum Pensionisten, vor. Damit könnte bis Jahresende bei heimischen Betrieben eingekauft werden. „Damit könnten wir die drohende Pleitewelle abfedern und den Binnenkonsum fördern“, sagte Darmann.