Wirtschaft

Geringe Chancen auf Ferialjobs

Durch die Krise wegen des Coronavirus wird das heurige Jahr auch für Ferialpraktikanten schwierig. Ferialjobs in den Sommerferien wird es nur in wenigen Betrieben geben. Das gleiche gilt für Pflichtpraktika.

Das Bildungsministerium versucht, durch eine breitere Auslegung der Regeln für Pflichtpraktika doch noch das eine oder andere zu ermöglichen. So sollen Pflichtpraktika heuer voll angerechnet werden, auch wenn sie nur für die Hälfte der im Lehrplan vorgeschriebenen Dauer absolviert werden, sagte Bildungsdirektor Robert Klinglmair.

Die Schüler und Studenten sollen auch die Möglichkeit haben, in nicht fachspezifischen Bereichen das Praktikum zu machen. Für wirtschaftliche Schulen könne das heißen, ein Praktikum zum Beispiel im Lebensmittelgroßhandel oder der Lebensmittelindustrie zu machen, sagte Klinglmair. „Für kaufmännische Schulen können Praktika auch auf den Handel oder diverse Assistenztätigkeiten erweitert werden.“

Keine Folgen durch fehlendes Pflichtpraktikum

Wünschenswert wären so viele Pflichtpraktika, wie möglich, sagte Klinglmair. Ist ein Pflichtpraktikum aber heuer gar nicht möglich, werde das keine Folgen – etwa für den Abstieg in die nächste Klasse – haben, sagte Klinglmaier. Aus der Industrie heisst es, es seien noch viele rechtliche Fragen ungeklärt. Etwa, ob Pflichtpraktika mit Kurzarbeit vereinbar sind oder wie die Hygienevorschriften eingehalten werden können.

In der Technik, der Produktion und im Büro werde es heuer deutlich weniger Praktikumsstellen geben, wie ein Rundruf in einigen Betrieben ergeben hat. Eine endgültige Entscheidung wollen viele Betriebe aber erst im Mai treffen. Für die Schnupperlehre in den Polytechnischen Schulen kündigte Bildungsdirektor Klinglmaier Regelungen des Bildungsministerium für die nächsten Tagen an.

Wiedereinstellung arbeitsloser Mitarbeiter hat Vorrang

Genauso schwierig wird es, einen Ferialjob zu bekommen, um Geld zu verdienen oder Berufserfahrung zu sammeln. In Kärnten vor allem deshalb, weil die meisten Ferialjobs im Tourismus und in der Gastronomie angeboten werden, sagt AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig. „Auf Grund der schleppenden Öffnung oder der eingeschränkten Öffnungszeiten oder Möglichkeiten, müssen wir davon ausgehen, dass weniger Plätze angeboten werden.“

Wer bereits vor der Krise eine Zusage für eine Ferialjob oder einen Praktikumsplatz erhalten hat, könne daraus keinen Anspruch ableiten, sagte Wedenig. Die Wiedereinstellung jetzt arbeitslos gewordener Mitarbeiter habe Vorrang.