Für Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen und deren Angehörige waren die vergangenen Wochen eine harte Belastungsprobe. Denn aus Sicherheitsgründen durften sie von Kindern oder Enkelkindern keinen Besuch erhalten. Viele Heimbetreiber versuchten, in dieser Zeit die Kommunikation etwa über Videokonferenzen auf Tablets zu ermöglichen. Das ist aber gerade für ältere Menschen nicht immer einfach.

Strenge Auflagen für Besuche
Dass es ab 4. Mai wieder Besuche – wenn auch unter massiven Sicherheitsvorkehrungen – geben darf, sehen einige Heimbetreiber kritisch. Elke Brunner, Leiterin des Seniorenheims Hülgerthpark in Klagenfurt: „Weil man trotzdem nicht weiß, ob der Angehörige infiziert ist, man kann ja nicht soviel testen. Aber wenn es vorgeschrieben ist, muss man halt schauen, wie man es umsetzt.“

Keiner Kinder unter sechs Jahren
Noch gibt es keine genauen Richtlinien. Eine Liste mit Empfehlungen des Gesundheitsministeriums wurde gerade an die Heimleitungen weitergeleitet. Unter anderem soll es eine Maskenpflicht für Besucher und Bewohner geben, Kinder unter sechs Jahren sollen nicht mit ins Heim dürfen und die Treffen sollen im Freien stattfinden, wenn das möglich ist. Begegnungszonen werden empfohlen, aber die Umsetzung bleibt den Betreibern überlassen.
Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ) sagte dazu, wichtig sei, dass man weiterhin auf der sicheren Seite bleibe. Wichtig sei aber auch der Kontakt der Bewohner zu ihren Angehörigen.
„Angehörige haben mehrere Funktionen“
Genau das befürwortet auch Kärntens Pflegeanwältin Bettina Irrasch. „Angehörige haben mehrere Funktionen. Einerseits sind sie Feedback-Geber für die Heime, sie sind die Sprachrohre der Bewohner und auch meine Klientel in der Pflegeanwaltschaft.“ Es wird wohl eine Gratwanderung zwischen Sicherheit und dem langersehnten Ermöglichen von Besuchen. Eine CoV-Infektion in einem Heim gelte es auf jeden Fall zu verhindern.