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ORF / Sattlegger
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Wirtschaft

ÖBB: Rückgang im Güterverkehr

Der Güterverkehr in Österreich ist seit Beginn der Coronavirus-Krise um ein Drittel zurückgegangen. Die ÖBB verhandeln nun mit dem Bund über eine Staatshilfe. Wieviel genau gebraucht wird, ist noch nicht ganz klar, kolportiert werden 250 Millionen Euro. Doch bei einzelnen Produkten der Bahn gibt es sogar Zuwächse.

Von Lebensmitteltransporten bis hin zu Rohstoffen für Desinfektionsmitteln gab es wegen der Grenzkontrollen und der Wartezeiten auf der Straße Probleme. Hier lag es auf der Hand, sagte ÖBB Sprecher Herbert Hofer, vieles auf die Schiene zu verlegen. „Ein Güterzug etwa fährt mit einer Ladung von 50 Lkws und braucht dazu eine Person. Für 50 Lkws benötigt man auch 50 Lkw-Fahrer. Da ist die Ansteckungsgefahr 50 Mal höher, als bei uns.“ Die Nachfrage nach Klopapier hält an. Der Anstieg beim Transport dieser Ware liegt bei 15 Prozent, sagte Hofer.

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Rückgänge bei Industrietransporten

Rückgänge gibt es allerdings bei Industrietransporten auf der Schiene. Komplett eingebrochen sind die Transporte von Pkws und Kleintransportern, etwa von Polen oder der Slowakei nach Italien. Auch die Stahltransporte zur von der Voest Alpine sind stark zurückgegangen, weil es dort Kurzarbeit gibt. Ebenso der Erz- und Kohleverkehr.

Von diesen Rückgängen sind auch private Eisenbahnunternehmen massiv betroffen. Rund 20 fahren ja zusätzlich zu den ÖBB-Garnituren auf Österreichs Schienen. Insgesamt sprechen allein die ÖBB von einem Rückgang der Gütertransporte seit der Coronavirus-Krise von 30 Prozent. Von täglich 1.400 auf rund 950 Züge. „Es gibt natürlich viel Firmen, die ihre Produktion total nieder gefahren haben. Aus diesem Grund fallen diese Aufträge derzeit weg, wir hoffen aber, dass sich das bald wieder normalisieren wird“, sagte der ÖBB-Sprecher. Wie sich der Güterverkehr auf der Schiene weiterentwickelt ist offen und hängt stark von der weiteren Öffnung der Wirtschaft ab.

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Bahnhof Krumpendorf wird renoviert

Der Baustellenbetrieb der ÖBB wird, wie ja auch zum Beispiel bei der ASFINAG, wieder hoch gefahren. Nach und nach wurde auf den Baustellen wieder gearbeitet. So wird der Bahnhof Krumpendorf zu einer „barrierefreien, modernen Anlage“ umgebaut, heißt es von den ÖBB. Unter anderem werden zwei Aufzüge und neues Beleuchtungs- und Leitsystem errichtet. Die Arbeiten sollen noch heuer fertig gestellt werden. Die Sommerpause ist von 12. Juli bis 1. September geplant.