Illustration zum Thema Kindergarten (7.10.2011)
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
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Bildung

Keine Schulvorbereitung im Kindergarten

So wie Schulen und Hochschulen haben seit Mitte März auch alle Kindergärten und Krabbelstuben ihren regulären Betrieb eingestellt. Elementarpädagogen sagen, gerade für die 5.000 Kinder im letzten – verpflichtenden – Kindergartenjahr wäre die Schulvorbereitung extrem wichtig.

18.600 Kinder in Kärnten werden in Kindergärten, Kleinkindgruppen und bei Tageseltern betreut. Das gemeinsame Spiel und das voneinander Lernen seien vor dem Übergang in die Volksschule besonders wichtig. Denn hier entwickeln sich Kompetenzen, die später von besonderer Bedeutung sind, sagte Entwicklungspsychologin Sabine Strauß von der Pädagogischen Hochschule in Klagenfurt: „Es geht vor allem um Beziehung und weniger darum, ob man einen Bleistift halten kann. Es geht darum, welches Bild habe ich von Schule und welches Selbstverständnis von Lernen.“

Öffnung der Kindergärten

Elementarpädagogen weisen darauf hin, dass vor allem für die 5.000 Absolventen des letzten, verpflichtenden Kindergartenjahres, eine Betreuung in Gruppen besonders wichtig sei.

Lehrer stellen sich auf Situation ein

Gerade im letzten Kindergartenjahr erlernen die Kinder aber auch Fertigkeiten, die in der Schule oft schon vorausgesetzt werden. Etwa das Erkennen von Zahlen oder das Schreiben des eigenen Namens. Nachteile in der Schule sollten sie dennoch keine haben so Doris Schober-Lesjak, Leiterin des Bereichs Elementarbildung des Landes Kärnten: „Weil alle Kinder im Herbst mit den gleichen Voraussetzungen in die Grundschule eintreten werden. Die Lehrer werden sich darauf vorbereiten, dass sie bei den Vorläuferfertigkeiten anders ansetzen als normalerweise.“

Doch nicht nur das gemeinsame Spielen und die Spielkameraden fehlen, sondern auch die Bezugspersonen im Kindergarten. Diese sind nun gefordert, den Kontakt aufrecht zu erhalten. Wie die Beziehungspflege zwischen Kindergartenpädagogen und Kindern aussehen kann, zeigt eine Beispielsammlung der Pädagogischen Hochschulen in Österreich.

Kontakt auf andere Art halten

150 Kindergartenleitungen und Studierende der Elementarpädagogik wurden dafür in den ersten drei Wochen nach den Ausgangsbeschränkungen befragt. Zum Einsatz kommen die unterschiedlichsten Kommunikationswege und Medien. Über Postkarten, Briefe, Telefonate und auch digitale Kanäle wird der Kontakt mit den Kindern gehalten. Die Kinder werden auch über den Postweg mit Materialien versorgt, von Ausmalbildern bis hin zu speziellen Übungsmappen. Im Zentrum steht das Aufrechterhalten der Beziehung, die in den ersten Kindergartenjahren aufgebaut wurde.