Drei Wallfahrten gibt es am kommenden Nagelfreitag, dem 24. April, zwei Wochen nach Ostern, nämlich im Lavanttal und im Jauntal und es gibt den Vierbergelauf, nördlich von Klagenfurt mit üblicherweise 5.000 und mehr Teilnehmern.

Größte Infektionsgefahr bei Vierbergelauf
Auf dem Magdalensberg startet der Vierbergelauf jedes Jahr in der Nacht von Donnerstag auf den Dreinagelfreitag und führt über 50 Kilometer bis zum Lorenziberg. Belegt ist der Brauch seit dem Mittelalter. Aber selbst auf einer Internetseite, die sich mit der Wallfahrt beschäftigt, wird heuer von der Teilnahme abgeraten.
Am Magdalensberg gibt es die größte Sorge einer Infektion mit dem Coronavirus, weil hier die meisten Menschen zusammenkommen, sagte der Bürgermeister von Magdalensberg, Andreas Scherwitzl (SPÖ). Sicherheitsabstände könnten da nicht eingehalten werden. Scherwitzl will, dass die Zufahrtsstraßen auf den Magdalensberg polizeilich gesperrt werden, „damit nur diejenigen herauf kommen, denen die Wallfahrt ein Anliegen ist und nicht diejenigen, die die sportliche Herausforderung suchen“.

Kirchen unter Einhaltung der Auflagen geöffnet
Viele Teilnehmer, die seit vielen Jahren dabei sind, wollen den Vierbergelauf absolvieren, andere überlegen es sich noch, ergab eine Befragung des ORF Kärnten. Ein riesiges Miteinander, wie üblich, wird es heuer aber sicher nicht. Messen und Andachten der katholischen Kirche entfallen, freilich auch die Bischofsmesse.
Behörden raten von Wallfahrten ab
Am kommenden „Drei-Nagel-Freitag“ gibt es drei Wallfahrten, an denen gewöhnlich 5.000 Menschen teilnehmen Ein Verbot kann es nicht geben, doch Land, Gemeinden und Polizei raten von einer Teilnahme ab.
Es sei derzeit daran gedacht, dass die Kirchen offen halten, sagte der Ordinariatskanzler der Diözese Gurk, Jakob Ibounig, um das Gebet zu ermöglichen, „natürlich unter Einhaltung der Auflagen“. Gerade in Krisenzeiten sei das notwendig, sagte Ibounig, „da wollen wie auf das gegangene Gebet nicht verzichten“.

Gasthäuser und Labestationen bleiben geschlossen
Eine beliebte Station ist sonst Zweikirchen in der Gemeinde Liebenfels. Doch man versucht, es den möglichen Wallfahrern, nicht zu leicht zu machen. Gasthäuser und Labestationen bleiben zum Beispiel geschlossen. Klaus Köchl (SPÖ), der Bürgermeister von Liebenfels sagte, es werde nur ein Minimum gemacht, „damit die Menschen sich nicht berühren können und damit kein Herd für das Virus entstehen kann“. Köchl appellierte an die Wallfahrer, diesmal zu Hause zu bleiben.

Die Polizei gab bisher nicht an, ob oder wie sie das Abstandsgebot kontrollieren will. Sollten sich Wallfahrer auch heuer aufmachen, wird es wohl ein weit einsamerer Weg als sonst üblich werden.