Um diese Zeit im Jahr sind die Schneeräumer normalerweise von Salzburg und Kärnten aus mit eigens dafür konstruierten Rotationspflügen aus den 50er Jahren im Einsatz, um einander dann beim Durchstich zu treffen. So war es immer Tradition, bis zu diesem Frühjahr.
Maschinen werden immer gewartet
Die Mitarbeiter der Großglockner-Hochalpenstraße AG (GROHAG) bereiteten auf jeden Fall alles für die Räumung vor, die Maschinen wurden in den vergangenen Monaten gewartet. Jetzt stehen vier Stück parat. Der Heiligenbluter Lorenz Suntinger ist einer der Räumer, er kontrolliert vor jeder Fahrt, ob Motoröl und Kühlwasser in Ordnung sind. Seine Maschine ist ein Oldtimer, den man erst einmal kennenlernen muss. Suntinger ist ein Profi an den vielen Hebeln.
Betreiber muss Beschlüsse fassen
Vorerst bleibt alles so, wie es ist. Der Schranken wird nur für dringendste Arbeiten geöffnet. GROHAG-Vorstand Johannes Hörl: „Vorerst werden wir noch Organbeschlüsse benötigen, die nicht vor 20. Mai ein Ergebnis haben werden. Erst bei positiven Beschlüssen können wir anfahren. Der Aufsichtsrat alleine kann dem Vorstand nicht erlauben, einen Betriebsteil zu eröffnen, wenn dieser voraussichtlich nicht gewinnbringend sein wird.“
Derzeit Windbrucharbeiten
Der Schnee auf der Straße ist extrem hart, weiter hinauf können die Männer nur zu Fuß, sie müssen Windbruch aufarbeiten, auch wenn die Straße nicht freigegeben werden sollte. Jetzt hofft man auf den Juni, so Vorstand Hörl: „Wenn Reisebeschränkungen und Ausgangsbeschränkungen aufrecht bleiben, müssen wir davon ausgehen, dass wir diese Saison nicht gewinnbringend organisieren können.“ 75 Prozent der Gäste seien aus dem Ausland, sie fallen komplett weg. Bis zu 900.000 Besucher kommen jedes Jahr auf die Großglockner Hochalpenstraße.