Detail der Malerei
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Religion

Neues Marterl für heilige Corona

An der Köttmannsdorfer Landesstraße haben ein Baumeister und ein Kunstmaler ein neues Marterl errichtet. Es ist der heiligen Corona gewidmet und soll an die an Covid-19 verstorbenen Menschen erinnern und ein Zeichen der Hoffnung sein.

Das Marterl besteht aus vier Tonnen schwerem Stahlbeton und ist für die Ewigkeit gebaut. Besonders auffallend am neuen Marterl ist die Darstellung der heiligen Corona. Sie soll eine frühchristliche Märtyrerin gewesen sein, Schutzpatronin des Geldes und der Fleischer, aber nicht nur das, so Pfarrer Michael Joham.

Einzelteile des Marterls
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Einzelteil des Marterls beim Abladen

„Sie ist auch eine Patronin für Seuchen oder auch der Schatzsucher. Vielleicht ist es die Frage, welchen Schatz suche ist, was ist für mich wertvoll, wo möchte ich dranbleiben und wie kann man Schwierigkeiten besser begegnen.“

Betonteile werden vom Lkw abgeladen
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Das Zusammensetzen der Teile vor Ort war Millimeterarbeit

Schon viele Martlern errichtet

Kunstmaler Roland Mutter und Baumeister Otto Skrabl hatten die Idee zum Corona-Marterl. Schon seit Jahren beschäftigen sich die beiden mit Bildstöcken. Mehr als 60 gibt es allein in der Gemeinde Köttmannsdorf, viele sind alt und müssen immer wieder renoviert werden. Nicht so das neue Marterl, so Skrabl: „Wir machen das nur in Stahlbeton, in einem Brückenbaubeton P5. Das ist witterungsbeständig. Es ist mehr Arbeit, aber es wird uns überleben.“

Letzte Malereiarbeiten am Marterl
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Maler Roland Mutter legt letzte Hand an

Immer schon von Marterln fasziniert

Die Montage an der Köttmannsdorfer Landesstraße war aufwendig, es kam auf jeden Millimeter an. In Köttmannsdorf gibt es einen eigenen Bildstock-Wanderweg. Nun mit einem neuen Ziel, so Maler Roland Mutter: „Mich haben die Marterln immer schon interessiert, die Darstellungen sind so unterschiedlich von naiv bis realistisch, viele Arten der Malerei. Man lernt auch immer dazu.“ Eingeweiht werden soll das Corona Marterl erst nach dem Ende der Krise. Ein Zeichen der Hoffnung ist es aber schon jetzt.

Legende der heiligen Corona

Corona soll laut Informationen auf der Homepage der katholischen Kirche erst 16 Jahre alt gewesen sein, als sie grausam hingerichtet wurde. Legenden über sie gibt es in Asien, Afrika und Europa. Das Heiligenlexikon erzählt über Corona (lateinisch „die Gekrönte“) nur wenig. Sie soll 161 oder aber 287 geboren worden sein, wo ist unbekannt. Noch als Teenager wurde sie die Ehegattin des Soldaten Victor, der sich während der Christenverfolgung weigerte, seinen christlichen Glauben zu widerrufen und deshalb hingerichtet wurde. Die junge Witwe sei dann unter den römischen Kaisern Antoninus Pius oder Diokletian ebenfalls den Märtyrertod gestorben, indem sie gebunden an zwei gebeugte Palmen bei deren Emporschnellen zerrissen wurde.