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ORF.at/Zita Klimek
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Bildung

Pensionierte Lehrer helfen per Telefon

In Klagenfurt ist dieser Tage ein Projekt zur Unterstützung von Pflichtschülern und deren Eltern beim Lernen zu Hause gestartet. Pensionierte Pädagogen helfen per Telefon Schülern bei Hauptgegenständen, sind aber auch Ansprechpartner für Eltern.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der Stadt Klagenfurt. Die Volkshilfe steuert die Telefone für die Pädagogen bei. Denn die Lernhilfe soll nicht über Videokonferenz oder eine App angeboten werden, sondern über das Telefon. Mit den neuen technischen Gegebenheiten des Unterrichts via Skype oder Videokonferenz sowie diverser Lernapps sind viele Familien derzeit überfordert.

Nicht alle Schüler werden erreicht

Manchen fehlt auch einfach die technische Infrastruktur. Experten gingen kürzlich davon aus, dass 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler nicht erreicht werden. Beratung über das Telefon durch pensionierte Pädagogen soll hier ein Hilfsansatz sein. Die Volkshilfe unterstützt das Projekt, auch um dem Grundsatz nachzukommen, jedem Kind Chancen zu bieten, so Präsident Ewald Wiedenbauer. Es sei ein Angebot für jene Eltern, die bisher den Anschluss mit den technischen Möglichkeiten nicht gefunden hätten. Ein Telefon habe ja fast jeder.

Oft reicht Denkanstoß

Oft würde es reichen, einen Denkanstoß bei schwer lösbaren Aufgaben zu geben, und dafür sei auch das Telefon ein geeignetes Mittel. In einer ersten Phase wird ein Telefonservice für die Gegenstände Mathematik, Englisch und Deutsch angeboten. Während der Anfangsphase soll ermittelt werden, ob das Angebot angenommen wird. Bei Bedarf könne auch aufgestockt werden, so Stadtrat Franz Petritz, zuständig für Bildung im Magistrat Klagenfurt.

Er sagte, nach Rücksprache mit den Pädagogen habe man sich entschlossen zu starten, man werde sehen, wie es angenommen werde. Auch die Volkshilfe, die in ganz Kärnten vertreten ist, kann sich vorstellen, das Angebot auch auf andere Städte und Gemeinden auszuweiten.

Telefonnummern:

Telefonservice für Pflichtschülerinnen und Pflichtschüler:

  • Mathematik: Dienstag 14.00 bis 16.00 Uhr, 0664 88 94 6225
  • Englisch: Mittwoch 14.00 bis 16.00 Uhr, 0664 88 94 6226
  • Deutsch: Donnerstag 14.00 bis 16.00 Uhr, 0664 88 94 6227

Nur 200 Schüler nicht erreicht

Vor wenigen Wochen hieß es noch, 20 Prozent aller österreichischen Schüler hätten seit Beginn des Fernunterrichts Mitte März keinen Kontakt mehr zu ihren Lehrern. In Kärnten war die Rede von mehr als 2.000 Schülern. Die Kärntner Bildungsdirektion präsentierte nun ein Zwischenergebnis ihrer eigenen Recherche, es habe sich um 200 Kärntner Schüler gehandelt. Das ist ein österreichweit vergleichsweiser geringer Wert von 0,5 Prozent. Um diese Schüler will sich die Bildungsdirektion nun noch einmal besonders bemühen.