LH Kaiser mit Schutzmaske
ORF
ORF
Gesundheit

Kaiser: „Halbmarathon fast geschafft“

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hat am Gründonnerstag nochmals an die Kärntner Bevölkerung appelliert, zu Ostern zu Hause zu bleiben. Er glaubt, die Halbmarathon-Marke fast erreicht zu haben. Was die CoV-Situation in Kärnten betrifft, sei man „besser als gedacht“, hieß es von der Landessanitätsdirektion.

Das Coronavirus werde uns länger begleiten, auch an das Abstandhalten werde man sich in nächster Zeit gewöhnen müssen, sagte Kaiser in einem Radio-Kärnten-Interview am Gründonnerstag. Auf die Frage, wie weit man noch vom Marathonziel, von dem auch Bundeskanzler Sebastian Kurz immer wieder spricht, entfernt sei, sagte Kaiser: „Ich glaube, wir nähern uns der Halbmarathon-Marke“.

„Kommen in entscheidende Phase“

Bis nach Ostern sollten die Kärntnerinnen und Kärntner in jedem Fall konsequent durchhalten, so der Landeshauptmann, der nochmals appellierte, diszipliniert zu sein und die Vorgabe der Bundesregierung umzusetzen. „Denn jetzt kommen wir in eine ganz entscheidende Phase“, sagte Kaiser. Strafen durch die Polizei seien, wenn man sich nicht an die Vorgaben halte, nicht auszuschließen. Aber hier müsse die Vernunft der Menschen überwiegen.

Wörtherseemandl mit Schutzmaske
APA/GERD EGGENBERGER
Selbst das Wörtherseemandl in Klagenfurt trägt eine Schutzmaske

Dunkelziffer „extrem niedrig“

Was die Situation in Kärnten betrifft, gab es von Mittwoch auf den Gründonnerstag einen „zarten Rückgang“ bei den Covid-19-Erkrankten, sagte der stellvertretende Landessanitätsdirektor Heimo Walenko. Man hätte bis jetzt 5.600 Menschen getestet, in 360 Fällen seien die Tests positiv gewesen. Was die Dunkelziffer betrifft – das würden die Screening-Tests des Sora-Instituts zeigen – sei diese „extrem niedrig“.

Lazarette seien gelungene Probe

„Wenn es unter dem Teppich glosen würde, würden wir das an den Zahlen der Toten und Intensivpatienten merken“, so Walenko. „Wir sind besser als gedacht“, zeigte sich selbst der Experte überrascht. Auch die vorbereiteten Lazarett-Betten, etwa in der Eishalle in Villach oder im Sportpark Klagenfurt, seien vorerst nicht notwendig. „Das war eine gelungene Probe“, sagte Landeshauptmann Kaiser.

Abstriche werden vorbereitet
ORF
Getestet werden in Kärnten täglich 300 bis 400 Personen

Getestet werden weiterhin 300 bis 400 Personen pro Tag. Das Material reicht vorerst für die nächsten 14 Tage, weitere Lieferungen sind angekündigt. Neu ist, dass nun alle Personen, die in einem Pflegeheim aufgenommen werden oder aus dem Krankenhaus in eines zurückkehren, getestet werden. Sollte es zu einem Ausbruch in einem Pflegeheim kommen, werde dieses mit einem Schutzausrüstungs-Paket versorgt, hieß es in einer Aussendung der Landesregierung. Die Pakete stünden bereit.

Teilweise Maskenpflicht für Landesbeamte

Nach Ostern wird im Kärntner Landesdienst eine teilweise Maskenpflicht eingeführt. Sie soll für den Parteienverkehr gelten sowie für jene internen Bereiche, in denen kein Abstand gehalten werden kann, sagte Gerd Kurath, der Leiter des Landespressediensts, am Donnerstag in einem Videogespräch mit Journalisten. Der Parteienverkehr soll aber weiterhin primär online und telefonisch abgewickelt werden.

In der laufenden Karwoche befindet sich der Großteil der Mitarbeiter in Urlaub. Mund-Nasen-Schutz werde nach Ostern beispielsweise im Bürgerservice getragen, so Kurath. Die Stadt Klagenfurt hat auch vor, Mitarbeiter mit diesen Schutzmasken auszustatten. Laut einer Aussendung vom Donnerstag sind auf einen entsprechenden Aufruf 40 Angebote eingegangen. Bei der Auftragsvergabe sollen nun vorwiegend Klagenfurter Anbieter berücksichtigt werden.