Es ist ein Kärntner Erfolgsprojekt, die Wiederansiedelung des Habichtskauzes. In vielen Regionen wurden entsprechend große Nistkästen aufgehängt, die diese Tiere dann auch benutzt haben. „Da in Slowenien ein Vorkommen des Habichtskauzes besteht, das sehr nahe an die Landesgrenze herangerückt ist, kommt es auch immer wieder vor, dass Habichtskäuze über die Karawanken hereinfliegen und sich in Kärnten niederlassen. Nicht nur zur Nahrungssuche, sondern auch zur Brut und deswegen gibt es in Kärnten den größten natürlichen Brutbestand des Habichtskauzes“, so Andreas Kleewein von Birdlife Kärnten, der zusammen mit Gerald Malle einer der Autoren des neuen Buches ist.
Versteckt lebende Art, die heraussticht
Das Buch mit vielen Bildern dieser einzigartigen, scheuen Vögel ist in Zusammenarbeit zwischen Birdlife Kärnten und dem naturwissenschaftlichen Verein entstanden. Doch wie sieht diese seltene Vogelart überhaupt aus? Sie gehört ja zu den Eulen.
Markantes Aussehen
„Der Habichtskauz hat ein sehr markantes Erscheinungsbild, er ist sehr hell, fast weißlich mit schwarz-grauen Strichen am gesamten Körper und er hat einen sehr gelben Schnabel. Der Habichtskauz ist etwas kleiner als der Uhu, also unsere zweitgrößte Eulenart. Die Weibchen sind etwa 60 Zentimeter groß und haben 900 Gramm Körpergewicht, die Männchen sind etwas kleiner und leichter. Der Habichtskauz ist trotz alledem, dass er so groß ist und etwas herausleuchtet eine sehr versteckt lebende Vogelart“, so Kleewein.
Projekt schützt Habichtskäuze seit 10 Jahren
Im ganzen Bundesgebiet leben etwa zehn Habichtskauz-Brutpaare, die sich natürlich angesiedelt haben, die meisten davon in Kärnten. Hier gibt es seit zehn Jahren ein Projekt zum Schutz dieser seltenen Eulenart. Die Bemühungen haben sich ausgezahlt.
Vorkommen in Randregionen
In Kärnten ist der Habichtskauz in einigen Randregionen zu finden. „In den Karawanken und in den Karnischen Alpen findet man ihn. Das Vorkommen reicht aber auch bis nach Unterkärnten und auch im Lavanttal ist uns der Brutnachweis vom Habichtskauz bekannt“, sagt Kleewein.
Es gibt in einigen anderen Gebieten Österreichs auch Versuche den Habichtskauz wieder anzusiedeln, erzählt Andreas Kleewein. „Es gibt ein Wiederansiedlungsgebiet im Wildnisgebiet Dürnstein und im Wienerwald, wo man schon 30 Brutpaare hat. Die stammen aber aus Zuchten.“
Habichtskauz schützenswert
Die Tierschützer hoffen, dass der Habichtskauz sein Brutgebiet demnächst ausdehnt, z. B. in Richtung Steiermark. Warum es so wichtig ist, jede Tierart zu schützen, erklärt Andreas Kleewein so: „Der Habichtskauz hat genau wie jede andere Tierart seine Rolle im Tierreich und er ist eben auch dafür ausgestattet, dass er Kleinsäuger, wie z. B. Mäuse, frisst und in starken Mäusejahren kann er in gewissen Waldbereichen die Mauspopulation etwas senken.“