Wirtschaft

KELAG: 20 Prozent mehr Gewinn

Der Kärntner Energieversorger KELAG hat im Jahr 2019 um 20 Prozent mehr verdient als im Jahr davor. Wie das Unternehmen am Dienstag in einer Aussendung sagte, betrage der Jahresüberschuss nach Steuern 111 Mio. Euro (2018: 93 Mio.). Die Opposition fordert neuerlich eine Strompreissenkung.

Der Umsatz wuchs nur leicht von 1,285 auf 1,3 Mrd. Euro. Heuer will das Unternehmen 190 Mio. Euro in Investitionen und Instandhaltungen stecken. Vorstandssprecher Manfred Freitag sieht in dem Ergebnis „die Bestätigung der langfristig angelegten, wertorientierten Wachstums-und Innovationsstrategie der KELAG auf Basis erneuerbarer Energien“.

„Gesundes Fundament“

Die KELAG verfüge über ein gesundes wirtschaftliches Fundament für die Bewältigung der Herausforderungen der Coronavirus-Krise und für wichtige zukünftige Investitionen in die Sicherheit der Energieversorgung und zur Erreichung der Klimaschutzziele. Faktoren für den Gewinnanstieg waren laut Freitag höhere Großhandelspreise für die Stromerzeugung, ein verbessertes Beteiligungsergebnis, ein gutes Ergebnis im Ausland in Folge der Wachstumsinvestitionen und konsequentes Kostenmanagement.

Größter Wärmeversorger

Positiv entwickelte sich auch der Wärmemarkt. Nach der Integration des Strom- und Erdgasvertriebes für Individualkunden in die KELAG Energie & Wärme GmbH im Jahr 2018 war 2019 das erste Geschäftsjahr als umfassender Energiedienstleister. Die KELAG Energie & Wärme GmbH ist mit 85 Fernwärmenetzen und 900 Heizzentralen der größte österreichweit tätige Wärmedienstleister.

Bereits rund 65 Prozent der an Kunden gelieferten Wärme stammen aus industrieller Abwärme und Biomasse. Im Geschäftsjahr 2019 übernahm die KELAG Energie & Wärme GmbH sechs operative Wärmegesellschaften (je zwei in der Steiermark, in Oberösterreich und in Niederösterreich) mit Biomasseheizwerken und Fernwärmenetzen. Durch diese Akquisition erhöht sich das jährliche Wärmeabsatzvolumen um rund 55 Gigawattstunden.

Weniger Stromverbrauch als sonst

Damit sei man auch für die Unwägbarkeiten der derzeitigen Situation gerüstet. Der Gesamtstromverbrauch liegt nach Angaben des Unternehmens derzeit um etwa zehn Prozent unter dem um diese Jahreszeit normalen Niveau. Der Gasverbrauch ist stabil, auch beim Wärmeabsatz gibt es bisher nur geringe Corona-bedingte Minderverbräuche. Freitag: „Die weitere Entwicklung der Coronavirus-Pandemie und die Auswirkungen der notwendigen Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens sind derzeit nicht seriös abschätzbar.“

FPÖ: „Kärntner leiden unter höchstem Strompreis“

Kritik kam von der FPÖ. Parteiobmann Gernot Darmann sagte in einer Aussendung, es sei wohl erfreulich, wenn ein Kärntner Unternehmen seine Ergebnisse verbessern könne, die Regierung habe es aber verabsäumt, für eine Verhältnismäßigkeit beim Strompreis zu sorgen. „Warum muss ein Kärntner Durchschnittshaushalt noch immer um 20 Prozent mehr für den Strom bezahlen als ein Vorarlberger Haushalt“, kritisierte Darmann.