Chronik

78-Jähriger an Covid-19 gestorben

Ein 78-jähriger Mann aus Völkermarkt ist Kärntens dritter Coronavirustoter. Der Mann steckte sich bei einem Begräbnis an. Er musste ins Krankenhaus aufgenommen werden und verstarb dort. In einem Pflegeheim trat ein erster Infektionsfall auf.

Der Mann starb am Donnerstag an einer Lungenentzündung. Sein Zustand hatte sich im Krankenhaus sukzessive verschlechtert, sagte Gerd Kurath vom Landespressedienst am Freitag. Bei dem Begräbnis in Völkermarkt mit mehr als 80 Teilnehmern gab es mehrere Angesteckte.

Positiver Fall in Pflegeheim

Kurath gab auch einen Infektionsfall in einem Pflegeheim im Bezirk Völkermarkt bekannt. Eine Mitarbeiterin wurde positiv getestet, sie und das Team, mit dem sie arbeitete, befinden sich bis 8. April in Quarantäne. Die Betroffene ist in häuslicher Pflege. Kollegen und Pfleglinge, die Symptome zeigen, wurden bzw. werden getestet, sagte Kurath. Bisher seien alle Tests negativ gewesen. Für die Arbeit in dem Heim wurde ein neues Team eingesetzt.

Neuzugänge in eigenem Bereich

Der aktuelle Fall zeigt, dass Pflegeheime besonders sensible Bereiche sind. Vor allem, wenn es zu Neuzugängen kommt. Aus Mangel an Test-Kits können sie so gut wie nicht testet werden. Auch nicht, wenn sie aus der Geriatrie im Klinikum in Klagenfurt kommen, heißt es von den Pflegeheimen. Daher kommen Neuzugänge zunächst auf eine Isolierstation, sagte Hansjörg Szepannek von der Diakonie de La Tour: „Wenn Neuzugänge kommen, sind sie 14 Tage in einer Schutzisolation ohne Kontakt zu den anderen Bewohnern.“ Man hatte bereits einen Verdachtsfall in einer Einrichtung. Die Häuser arbeiten nun ein kleinen Einheiten, nur dieselben Bewohner hätten Kontakt miteinander. Der Verdachtsfall war negativ.

Heime wünschen sich Tests

Das gleiche Vorgehen bestätigte auch auch Donata Rössler-Merlin von der Caritas. Auch dort werden Neuaufnahmen, auch aus dem Klinikum, zunächst 14 Tage in einem Isolierzimmer betreut. Immer vom gleichen Team von maximal acht Personen. Bei den Mitarbeitern wird täglich Fieber gemessen, für sie gibt es Mund-Nasen-Schutzmasken, nicht aber Schutzkleidung, die Bestellung laufe noch.

Bereits vorhanden ist die Schutzausrüstung, Mäntel und Masken, in den Sene-Cura-Heimen, auch dort kommen Neuzugänge für zwei Wochen auf eine Isolierstation. In den „Wie daham“-Heimen wünscht man sich Tests, wenn Patienten aus dem Krankenhäusern aufgenommen werden, die gebe es aber nicht, sagt Betreiber Otto Scheiflinger. Neuaufnahmen aus dem privaten Bereich würden aus diesem Grund nicht mehr durchgeführt.

Nur ärztlich bestätigte Ausnahmen

Ausnahmen gibt es nur, wenn ein Arzt bestätigt, dass die betreffende Person 14 Tage unter ärztlicher Kontrolle in Heimquarantäne war. Generell warten die Pflegeheime dringend auf mehr Schutzausrüstung für ihre Mitarbeiter und auch auf die Möglichkeit, dass Neuzugänge getestet werden können.