Die Schülerinnen und Schüler, deren Eltern keine Betreuung in den Schulen benötigen, machen Zuhause Übungszettel, erledigten Aufgaben, die per E-Mail vom Lehrer geschickt werden oder arbeiten via Internet. Doch von den fast 42.000 Pflichtschülern im Land schwänzen 2.200 diesen Fernunterricht, ergab eine Umfrage der Bildungsdirektion unter den Schulen in Kärnten.
„Es gilt die Schulpflicht“
Das sind 5,5 Prozent der Pflichtschüler, die nicht erreicht werden, so Bildungsdirektor Robert Klinglmair: „Ein sehr hoher Wert, bei dem Handlungsbedarf besteht, weil jedem Schüler die Gefahr droht, aus dem System zu fallen, wenn er zu lange weg ist. Die Schulen sind ja geöffnet, es sind keine Ferien. Es gilt gerade für die Sechs- bis 14-Jährigen die Schulpflicht.“
Nun haben die Schulleiter den Auftrag, bei den Erziehungsberechtigten nachzufragen. Auch Sozialarbeiter und Schulpsychologen werden eingebunden, sagte der Bildungsdirektor.
Verschiedenste Ursachen möglich
Man könne kein Konzept aus der Schublade ziehen, denn es könne vielfältige Gründe für das Fehlen geben. Gehe es um technische Infrastruktur, brauche man hier eine Unterstützung. Können vielleicht Schulpsychologen helfen, gebe es Überforderung oder Spannungen in der Familie. Den Bedarf von Hilfe müsse man nun ausloten. Die sozial bedingte Schere in der Überbrückungsphase dürfe nicht weiter aufgehen, so Klinglmair.
Unterstützung soll es nach Ostern für alle Schüler und Eltern geben: Das Land schnürt Lernpakete, mit Inhalten und Anleitungsvideos für das Lernen daheim. Unterlagen der einzelnen Lehrer soll künftig der Klassenvorstand zuerst sammeln und dann gebündelt an Eltern und Schüler weitergeben.