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Gesundheit

Stichprobentests bei 124 Kärntnern

In ganz Österreich beginnt am Dienstag eine Stichprobenuntersuchung zur Ausbreitung des Coronavirus. Österreichweit werden 2.000 Personen getestet, in Kärnten sind es 124. Damit will man feststellen, wie hoch durchschnittlich die Dunkelziffer von Infizierten ist.

Wie viele Menschen in Österreich sind tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert? Derzeit kennt man nur die Zahl der Neuinfizierten, wenn sie positiv getestet werden. Weil die Krankheit aber oft sehr mild verläuft und viele Menschen kaum Symptome bemerken, gehen Virologen davon aus, dass wesentlich mehr Personen das Virus in sich tragen und andere anstecken können.

Stichprobentests bei 124 Kärntnern

In ganz Österreich beginnt am Dienstag eine Stichprobenuntersuchung zur Ausbreitung des Coronavirus. Österreichweit werden 2.000 Personen getestet, in Kärnten sind es 124. Damit will man feststellen, wie hoch durchschnittlich die Dunkelziffer von Infizierten ist.

Haushalte aus Telefonbuch gewählt

In Kärnten sind es 124 Personen, die entweder zu Hause oder an einer mobilen Station von einem Rot-Kreuz-Team getestet werden. Das SORA-Institut, bekannt für punktgenaue Wahlhochrechnungen, plante die Studie. Die Auswahl der Testpersonen erfolgte streng nach dem Zufallsprinzip, sagte Günther Ogris, der Leiter des Instituts: „Es werden bei dieser Untersuchung alle Personen eingezogen, egal wie alt sie sind,. Von den kleinsten Kindern bis ältesten Bewohnern des Landes. Die Haushalte werden durch Zufall aus dem Telefonbuch gezogen. Im Haushalt wird die Testperson mit der Frage, wer als nächstes Geburtstag hat, ermittelt.“

Zusätzlich zu den Abstrichen werden die ausgewählten Personen auch einen Fragebogen ausfüllen. Damit soll herausgefunden werden, welche Gruppen besonders betroffen und häufiger infiziert sind. Man werde nach Symptomen und Verhalten fragen, wie oft man einkaufen gehe, ob man arbeiten gehe usw., um die Zusammenhänge zwischen Verhalten und Infektion ermitteln zu können, so Ogris.

Freiwillige Teilnahme

Die Stichprobenstudie erfolgt freiwillig und anonym, die Teilnehmer stehen bereits fest und wurden schon kontaktiert. Positiv getestete Personen werden von den Gesundheitsbehörden informiert. Die Methodik der Stichprobenstudie sei mit der von Hochrechnungen vergleichbar, sagte Ogris. Die Schwankungsbreite soll zwischen 0,3 und 0,7 Prozent betragen.

Damit lasse sich die Dunkelziffer der Infizierten schon gut eingrenzen und es ließe sich leichter abschätzen, wie viele Infizierte in den Krankenhäusern behandelt werden müssen. Auch die Sterblichkeitsrate von Covid-19-Patienten wäre leichter zu bewerten. Bis kommenden Freitag läuft die Studie, die Abstriche werden danach im Labor der Meduni Wien ausgewertet. Die Ergebnisse der Stichprobenstudie werden in der Karwoche vorgestellt.

Hotlines zum Coronavirus

  • Gesundheitsnummer 1450 ohne Vorwahl aus allen Netzen
  • Hotline Land Kärnten: 050 536 53003 (Montag bis Freitag 8.00 bis 16.00 Uhr)
  • Wirtschaftskammer nur für Unternehmer: 05 90 904 808
  • AGES: 0800 555 621
  • Internationale Notrufnummer 112
  • Alle Infos zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 gibt es unter ORF.at/corona und auf der Teletext-Seite 660.
  • Hotlines, Tipps und Unterstützung