Wirtschaft

13.000 Kärntner haben Job verloren

Rund 13.000 Menschen haben in Kärnten seit dem Inkrafttreten der Maßnahmen gegen das Coronavirus ihren Job verloren. Die Arbeiterkammer forderte an Montag eine Anhebung des Arbeitslosengeldes. Beim AMS gingen mehr als 3.500 Anfragen für Kurzarbeit ein.

Die genauen Zahlen will Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Mittwoch selbst bekannt geben. Trotz des massiven Arbeitsaufwandes muss das Arbeitsmarktservice (AMS) weiter Personal abbauen, wie es die türkis-blaue Vorgängerregierung beschlossen hatte.

„Arbeitslosengeld rasch auszahlen“

Die knapp 13.000 Arbeitslose mehr binnen weniger Tage sind ein riesiger Aufwand für das Arbeitsmarktservice. Vorrangiges Ziel sei es nun, den Menschen schon in den nächsten Tagen das Arbeitslosengeld zu kommen zu lassen, hieß es vom AMS. Aufgrund der Flut an Anträgen bittet AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig die Betroffenen aber noch um etwas Geduld, vor allem, weil viele Anträge nicht vollständig ausgefüllt seien.

Antragsflut zu Härtefallfons

Während viele Betriebe still stehen und wegen der Corona-Pandemie schließen mussten, herrscht im Arbeitsmarktservice und bei der Wirtschaftskammer Hochbetrieb. Tausende Anträge auf Entschädigung aus dem Härtefallfonds und die Kurzarbeit müssen bearbeitet werden, zusäztich zur regulären Arbeit. Beim AMS stößt man personell an die Grenze, bei der Wirtschaftskammer wurde das gesamte Wochenende über durchgearbeitet.

Hier müsse erst beim Antragsteller Rücksprache gehalten werden. „Wir arbeiten nach Datum des Einlangens, wir schichten hier um, wir arbeiten länger, auch am Samstag und in Überstunden, um die Stabilität in der Gesellschaft gewährleisten zu können.“

Erste Zusagen für Kurzarbeit

Seit Montag gibt es die ersten Zusagen für Kurzarbeit in Kärnten. Auch wenn das Modell der Bundesregierung gut sei, vor allem kleinere Betriebe, die auf den Kundenkontakt angewiesen seien, um sich die finanzielle Beteiligung für die Kurzarbeit leisten zu können, werden nur schwer überleben können wenn die Situation länger dauert, so Wedenig. Viele Betrieben können überhaupt keine Kunden mehr empfange, sie seien nun geschlossen, es sei schwer für sie, sich einige Monate über Wasser zu halten.

Viele haben Wiedereinstellungszusage

Um die Zahl der Arbeitslosen aber nicht in dieser Schnelligkeit weiter steigen zu lassen, appelliert Wedenig an alle Betriebe, sich dennoch zuerst zu überlegen, ob Kurzarbeit möglich sei. Viele der 13.000 Arbeitslosen die in den letzten zwei Wochen dazu kamen, haben eine Wiedereinstellungszusage, was zumindest bedingt positiv stimme, so Wedenig. Man müsse aber ehrlich sein, denn die Zusage gelte ja nur, wenn der Betrieb überlebe.

AMS muss zehn Stellen abbauen

Obwohl das AMS in Zeiten wie diesen extrem gefordert ist, muss weiterhin Personal abgebaut werden – wie noch von der türkis-blauen Vorgängerregierung beschlossen. In Kärnten sind es zehn Planstellen. Für den Kärntner AMS Chef ist das überhaupt nicht nachvollziehbar. „Wir versuchen, den Abbau mit der Bundesregierung zu stoppen. Wenn die Zahlen explodieren, können wir das nicht mehr gut abarbeiten. Es gibt zwar Forderungen, aber noch keine konkrete Maßnahme in dieser Richtung.“

Eine rasche Bearbeitung der vielen Anträge für Kurzarbeit sei für die Unternehmen deshalb so wichtig, weil sie die Kurzarbeit vorfinanzieren müssen und die Banken nur Mittel zur Verfügung stellen, wenn ein Betrieb eine Zusage für die Einführung der Kurzarbeit habe, so Wedenig.

Team Kärnten: Stellenabbau stoppen

Die sofortige Rücknahme des unter der türkis-blauen Bundesregierung veranlassten Stellenabbaus beim Arbeitsmarktservice fordert Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer, denn gerade jetzt brauche das AMS jede helfende Hand. Köfer tritt auch dafür ein, das Arbeitslosengeld für die tausenden Bürger, die in der Coronaviruskrise bereits jetzt ihren Job verloren haben, zu erhöhen.