Über Nacht ist es großteils weiß geworden in Kärnten, mehr dazu auch in Der Winter ist zurückgekehrt. Doch das macht den Obstbauern weniger Sorgen. Viel größer ist die Angst vor Minustemperaturen in den Nächten. Zum Beispiel am Raabahof in Ebenthal bei Klagenfurt. Hier beginnt nun das tägliche Zittern, sagte Obstbauer Manfred Reautschnig im ORF-Radio. „Das Wetter ist leider besorgniserregend, speziell die Frühsorten sind nämlich bereits teilweise im Grünknospen-Stadium. Das heißt: Die Empfindlichkeit nimmt immer mehr zu.“ Aber es sei erst Ende März, der April stehe noch bevor und da stehe dann alles in Blüte.
Retten, was zu retten ist
Je kälter die Nächte, desto intensiver versucht Landwirt Manfred Reautschnig, zu retten, was zu retten ist, beispielsweise mit Feuerkerzen. Diese Achtliterkübel, gefüllt mit Paraffin, würden zehn Stunden lang brennen. Das Klima in Ebenthal sei teilweise rauer, als anderswo, so Reautschnig.
Im Lavanttal beispielsweise, dem Obstbauzentrum Kärntens, herrsche ein ganz anderes Klima. Deshalb seien kärntenweit – in der Übersicht betrachtet – die Obstbauern momentan noch mit einem blauen Auge davon gekommen, sagt Siegfried Quendler, er ist Geschäftsführer des Kärntner Landesobstbauverbands. Denn Kärntens Hauptobstsorten seien noch nicht betroffen. „Derzeit stehen die Marillenbäume in Vollblüte.“ Auch Pfirsich- und Kirschblüten seien derzeit kurz vor dem Aufbrechen. „Wie stark die Schädigung ist, wird man erst sehen.“
„Wir sind relativ machtlos“
Temperaturschwankungen seien nicht das große Problem, so Quendler. Besonders gefährlich seien Fröste dann in der Hauptblütezeit im April. Hilfsmittel wie Blüten mit Wasser besprühen oder Feuerkerzen sieht Quendler kritisch, sie funktionieren nämlich nur bei perfekten Rahmenbedingungen. „Wir sind relativ machtlos.“ Für Hobbygärtner empfehlen die Profis Pflanzenvlies für die Obstbäume. Damit ließe sich die Temperatur um zwei Grad oder mehr abmildern.