Bäume und Sträucher in einer Baumschule
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Wirtschaft

Gärtner fürchten um Existenz

Die Coronavirus-Krise trifft auch die Kärntner Gärtnereien. Sie dürfen nur mehr selbst produzierte Waren verkaufen und nichts Zugekauftes. Weil Großkunden wegfallen, müssen einige tonnenweise Salat wegwerfen. Die Betroffenen sprechen von Existenzbedrohung.

Floristen mussten ihre Geschäfte bereits schließen. Gärtnereien dürfen zugekaufte Pflanzen momentan nicht verkaufen. Nur noch selbst Produziertes darf verkauft werden. Noch komme man über die Runden, heißt es. Doch die kritische Phase sei der Zeitraum zwischen Mitte April und Mitte Mai, sagt Angelika Sattler von der Gärtnerei Sattler in St. Veit/Glan gegenüber dem ORF. „Das ist für uns existenzbedrohend. 80 Prozent des Jahresumsatzes passiert in dieser Zeit. Unsere Glashäuser sind momentan voll.“

Ungewisse Zukunft

Eine Gärtnerei in Lendorf bei Klagenfurt, die sich auf den Anbau von Gemüse und Salaten spezialisiert hat, klagt bereits jetzt über große Verluste. Großkunden aus der Gastronomie seien bereits abgesprungen, so Bettina Binder. Kleinmengen werden nun im eigenen Hofladen verkauft. Doch das Wegwerfen von Salat lasse sich nicht vermeiden. „Wir werfen ein bis zwei Tonnen Salat weg.“ Und man wisse jetzt nicht, wie es weitergeht. „Sollen wir anbauen oder nicht?“

Jetzt gehört ausgepflanzt

In den Kärntner Baumschulen, die offen halten dürfen, hält sich der Kundenandrang momentan in Grenzen. Das Problem ist, dass die Coronavirus-Krise hier genau die Hauptpflanzzeit des Jahres trifft. Die Pflanzen und Bäume seien derzeit im Saft, „die gehören jetzt hinaus“, wenn nicht jetzt, dann ist das Jahr fast verloren, so Gerhard Karl von der Baumschule Karl in Villach.

Konkurrenz der Supermärkte

Kein Verständnis haben die Kärntner Gärtnereien für die vielen Supermärkte im Land, die jetzt viele Pflanzen oder Gartenzubehör verkaufen. Den Gärtnern hingegen ist der Verkauf von nicht selbst angebauten Pflanzen verboten. „Das ist ein Konkurrenzproblem, das hatten wir vorher auch schon, aber nicht in diesem Ausmaß“, sagt Gabriele Schrott-Moser, Gartenbaureferentin in der Landwirtschaftskammer.

Trotz Krisenstimmung im Land empfehlen die Kärntner Gärtner, im eigenen Umfeld unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften ein wenig zu garteln. Das tue der Seele gut, heißt es.