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Chronik

Coronavirus: Kein Risiko für Schwangere

Über 160 Infektionen mit dem Coronavirus gibt es derzeit in Kärnten, österreichweit sind es über 5.600 Fälle. Viele werdende Eltern machen sich in dieser Situation Sorgen. Doch Kärntner Frauenärzte sehen kein großes Risiko für Mütter und Babys. Väter dürfen bei den Geburten nun doch wieder dabei sein.

Bis vor kurzem war die Anwesenheit der Väter im Kreißsaal noch verboten, doch nun haben sich das Gesundheitsministerium und die Landes-Gesundheitsreferenten geeinigt. Wie die Kärntner Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) mitteilte, dürfen Väter ab sofort wieder bei der Geburt dabei sein, allerdings nur mit Schutzbekleidung.

Unterstützung für Mütter im Fall von Komplikationen

Groß ist die Erleichterung bei werdenden Müttern, wie bei Franziska aus Klagenfurt. Sie erwartet Anfang Mai einen Buben. „Es hat ja nicht nur damit zu tun, dass man das Erlebnis mit dem Papa teilen kann, sondern auch damit, dass nun die Angst weg fällt, das man alleine sein muss, falls doch nicht alles nach Plan verläuft. Deswegen ist es um so wichtiger, dass diese Möglichkeiten auch in Zeiten wie diesen in den Krankenhäusern umgesetzt wird.“

Frauenärzte sehen die Entscheidung der Politik aber kritisch, sagte Wolfgang Albrecht, er ist Fachgruppenobmann der Gynäkologen in der Ärztekammer. „Wenn nun eine zweite Person mit kommt, erhöhen wir das Risiko, dass sich ärztliches Personal oder Krankenhauspersonal infizieren kann.“

Milder Krankheitsverlauf bei Schwangeren

Gynäkologen sind derzeit oft mit Ängsten werdender Mütter wegen des Coronavirus konfrontiert. Doch der Experte beruhigt. Das Ansteckungsrisiko sei für alle Menschen gleich groß und die Symptome bei Schwangeren würden weitestgehend gering ausfallen.

Doch auch für Schwangere gelten die allgemeinen Regeln: Zu Hause bleiben, Hände waschen, in die Armbeuge niesen und öffentliche Kontakte meiden.

Dienstfreistellung für Schwangere gefordert

Ungeborene Kinder dürften nicht gefährdet sein, sage Albrecht. „Die Daten aus Asien sagen uns, dass keine Infektion im Mutterleib erfolgt. Zu 100 Prozent ausschließen können wir es aber nicht.“ Ein Restrisiko bleibe aber immer, deshalb fordert Frauenarzt Albrecht eine generelle Dienstfreistellung aller Schwangeren für drei Monate, um sie „aus der Schusslinie“ zu nehmen. „Ich hoffe die Politik und die Sanitätsorganisationen können sich dazu durch ringen.“

Gynäkologische Praxen sind derzeit nur im Notbetrieb geöffnet und stehen Patientinnen – auch Schwangeren – nur gegen Voranmeldung zur Verfügung.