Die finanziellen Folgen für die japanischen Organisatoren sind dramatisch; mindestens 5,4 bis 5,7 Milliarden Euro Schaden werden von Experten erwartet. Die Verschiebung der Spiele ist aber gerade dadurch ein deutliches Zeichen. Kanutin Nadine Weratschnig ist eine der Kärntner Sportlerinnen, die für die olympischen Spiele qualifiziert gewesen wären.
Wildwassertraining zu gefährlich
Die Enttäuschung ist natürlich besonders groß, aber die Vorbereitung auf den Olympianachtrag 2021 steht schon im Vordergrund: „Man trainiert fast zehn Jahre darauf hin, dann wird so kurz davor abgesagt. Aber es ist total verständlich. Wir haben das Glück, dass wir einen Garten haben und einen Wald, außerdem einen See in der Nähe mit fast privatem Zugang, wo man niemanden trifft. Wir könnten zwar auf der Gurk Wildwasser zu trainieren, aber das Risiko, Rettungseinsätze auszulösen ist zu hoch“, so Weratschnig.
Unterschiedliche Regelungen
Landessportdirektor Arno Arthofer kennt die Unsicherheiten nicht nur der kleinen Vereine, sondern auch jene der Kärntner Sportler, die im Olympiazentrum in Klagenfurt trainieren. Er hat auch deren Zukunft im Blick und informiert sich laufend: „Sollen diese Spiele 2021 stattfinden unter dem Namen Tokio 2020? Das ist für mich ein Anzeichen dafür, dass Athleten, die schon qualifiziert waren, startberechtigt sind. Für alle anderen bieten sich Möglichkeiten für Qualifikationen.“ Man erstelle Trainingsprogramm mit den Trainern. In allen Ländern gebe es unterschiedliche Regelungen zu den Einschränkungen und Dopingkontrollen. Man dürfe nicht Tür und Tor für die Zufuhr von Präparaten öffnen, so Arthofer.
Der Sportpark Klagenfurt, in dem die Olympiasportler öfter trainieren, ist derzeit wie alle anderen Sportstätten geschlossen. Alle Sportler halten sich zuhause individuell im Rahmen der erlaubten Möglichkeiten fit, so Arthofer.