Politik

Coronavirus: Zweiter Todesfall in Kärnten

Mittlerweile gibt es den zweiten Todesfall wegen des Coronavirus in Kärnten. Das gab die Landesregierung am Dienstag bekannt. Die erste Covid-19-Patientin Kärntens aus Völkermarkt sei hingegen gesundet und wird aus der Quarantäne entlassen. Derzeit sind in Kärnten 400 Personen in Quarantäne, 137 sind erkrankt.

Bei diesem zweiten Todesfall handle es sich um eine 89 Jahre alte Frau mit schweren Vorerkrankungen. Sie starb am Dienstag im Klinikum Klagenfurt. Das erste Corona-Todesopfer in Kärnten war ein 65 Jahre alter Mann, der ebenfalls Vorerkrankungen hatte und im Klinikum verstorben ist. Die Regierung drückte den Angehörigen der Verstorbenen im Namen des Landes ihre Anteilnahme aus.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte am Dienstag, derzeit seien in Kärnten 137 Menschen an Covid-19 erkrankt, zehn sind im Krankenhaus und davon zwei in Intensivbetreuung. Es werde mehr Masken, Schutzkleidung und Testkits geben, kündigte Kaiser an. Somit werde man mehr testen, auch die Labors werden hochgefahren. Er appellierte, weiterhin die Regeln einzuhalten, Abstand zu halten. Es gebe noch keine Entwarnung, man müsse konsequent bleiben.

Testvorgaben ändern sich häufig

Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sagte, was die Testungen betreffe gebe es viel Unsicherheit in der Bevölkerung, daher halte sie nichts von Gerüchten. „Kärnten testet nach einem Erlass des Bundesministeriums von 28. Februar. Dieser ändert sich fast jeden Tag und sieht eine Erweiterung vor.“ Es werde wieder ein neuer Erlass erwartet. Fakt sei aber, dass man 1.893 Personen getestet habe. In ganz Österreich seien es rund 25.000 Fälle gewesen, damit liege Kärnten über dem Schnitt. 7,23 Prozent der Getesteten waren positiv. Geschätzt 400 Personen seien derzeit in Kärnten in Quarantäne, sie werden auch kontrolliert. Es handelt sich vorwiegend um Kontaktpersonen von Erkrankten, sagte Prettner.

Landesregierung
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Regierung: So viele Menschen wie möglich testen

Drive-in-Testungen in Spittal und Klagenfurt

Man möchte laut Prettner soviele Menschen wie möglich testen und habe eine Kapazität von 310 Tests pro Tag, die befundet werden können. Die KABEG übernehme 100 Labortests zur Auswertung, das private Institut Walder 80 und das ILV 30 pro Tag. Außerdem gebe es in Wien Auswertungen von 100 Tests aus Kärnten. Am Montag habe man 245 Proben genommen.

Ab 1.3. waren zwei mobile Teams für Abstriche in Kärnten im Einsatz, das sei laut Prettner zu wenig gewesen. Seit 7.3. waren vier Teams im Einsatz und seit letzter Woche gebe es auch eine Drive-in-Station in Spittal und Klagenfurt. Damit seien 100 Tests mehr möglich.

Patientin 1 gesundet

Schutzmasken seien in ganz Europa Frage Nummer eins. Man habe den Kärntner Bedarf beim Gesundheitsministerium schon angemeldet. Es gehe hier insgesamt um 50.000 Masken pro Monat – hier seien auch Pflege- und Behindertenheime eingerechnet. Als erstes Bundesland habe man letzte Woche den niedergelassenen Ärzten aus Restbeständen des Landes Kontingent von 45.000 zugesichert, 12.000 für die Zahnärzte. Die Verteilung laufe derzeit, auch Wahlärzte und Fachärzte seien inkludiert. Auch die mobile Pflegepersonal erhält Masken aus den Beständen des Landes, so Prettner. Es gehe zwar auch um Schutzkleidung, Handschuhe und Brillen, aber am wichtigsten seien die Masken. Ärzte können die Schutzkleidung auch waschen. Was private Praxen wie Physiotherapeuten betreffe, sagte Prettner, diese hätten eigentlich selbst Vorsorge treffen müssen.

Sie gab außerdem bekannt, dass die erste Covid-19-Patienten aus Völkermarkt gesundet ist, sie darf die Quarantäne verlassen. Laut Prettner sei ihr Abstrich vom Montag negativ gewesen, sie scheide keine Viren mehr aus.

Bisher keine Infektion in Krankenanstalten

Kaiser ergänzte, die Produktion von Masken und Schutzkleidung sei aus finanziellen Gründen nach Asien ausgelagert worden. Man müsse sich nun fragen, ob man so wichtige Produktionen nicht zurück nach Europa hole.

Prettner sagte, es habe sich bisher kein einziger Mitarbeiter der Krankenanstalten in den Spitälern angesteckt. Infektionen seien außerhalb passiert. Derzeit habe man ein Betten-Kontingent von 1.000, für Beatmungsfälle gebe es 180 Betten, die sofort bedient werden könnten. Außerdem gebe es 200 Betten in einer Tennishalle, 1.200 Betten könnten in Rehakliniken etc. zur Verfügung stehen.

Hotlines zum Coronavirus

  • Gesundheitsnummer 1450 ohne Vorwahl aus allen Netzen
  • Hotline Land Kärnten: 050 536 53003 (Montag bis Freitag 8.00 bis 16.00 Uhr)
  • Wirtschaftskammer nur für Unternehmer: 05 90 904 808
  • AGES: 0800 555 621
  • Internationale Notrufnummer 112
  • Alle Infos zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 gibt es unter ORF.at/corona und auf der Teletext-Seite 660.
  • Hotlines, Tipps und Unterstützung