Gesundheit

Hausarzt von Poggersdorf in Quarantäne

In Poggersdorf ist der einzige Arzt in Heimquarantäne. Die medizinische Versorgung sei aber gewährleistet und wird von sechs Kollegen aus dem Sprengel übernommen. Grund ist der Kontakt mit einem infizierten Patienten. Der Abstrich war negativ, der Arzt will am Montag wieder öffnen.

Der niedergelassene Hausarzt Gerhard Kubelka behandelte einen infizierten Patienten. Der Arzt und seine Ordinationsgehilfinnen befinden sich deshalb seit letzter Woche in Heimquarantäne, die Ordination wurde vorübergehend geschlossen: „Der Amtsarzt von Völkermarkt hat mich am Sonntag angerufen und unter Quarantäne gestellt. Ein Patient wäre in der Ordination gewesen und liege im Krankenhaus.“

Abstrich negativ

Obwohl der Rachenabstrich des Arztes negativ war, musste er trotzdem schließen, weil die Infektion binnen 14 Tagen noch ausbrechen hätte können. Es gehe ihm und seiner Familie gut, sagte Kubelka. Seine Patienten müssen zu einem anderen Arzt gehen oder Dauermedikamente in der Apotheke holen, er werde die Rezepte nachträglich verschreiben. Er sei mit manchem Patienten auch telefonisch in Kontakt und sage ihnen, welche Medikamente sie holen sollen.

„Es geht mir gar nicht gut, weil ich meine Patienten gut versorgen will. Denen macht das auch Angst, weil ihr Doktor nicht da ist. Am Montag bin ich aber in aller frische wieder für sie da.“ Es wird allerdings Änderungen im Patientenumgang geben, sagte Kubelka: „Wir werden die Ordination anders organisieren. Wie die anderen werde ich niemanden mehr hineinlassen.“

Mehr Testungen gefordert

Da auch alle anderen Hausärzte unter erhöhtem Risiko arbeiten, fordert der Sprecher der niedergelassenen Ärzte, Wilhelm Kerber, dass es mehr Testungen der Bevölkerung gebe. Vor allem für die Gesundheitsberufe müsse es Schnelltestes geben. Der Mangel an Masken sollte aber wenigstens behoben sein, laut Kerber seien 37.000 Masken in Auslieferung und abholbereit. Die Ärzte holen sich die Masken von den Bezirksstellen der Gesundheitskasse. „Wir denken, es wir für eine gewisse Zeit ausreichen.“ Schutzkleidung sei derzeit aber nicht erhältlich. 90 Prozent der Praxen seien offen, einzelne Ausfälle habe es bereits gegeben.

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