Test koronavirusa.
APA/EXPA/Johann Groder
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Chronik

83 CoV-Infektionen in Kärnten

Die Zahl der am Coronavirus Erkrankten ist am Samstag in Kärnten auf 83 Personen angestiegen, verhältnismäßig viele Fälle gibt es mit 15 Infektionen in Völkermarkt. Die Stadtgemeinde appelliert deshalb an ihre Bürger, zu Hause zu bleiben.

Mit Samstag sind es österreichweit 2.822 Fälle, sieben Personen sind am neuartigen Coronavirus verstorben. 96 Personen liegen im Krankenhaus, 15 auf einer Intensivstation. Bei 2.726 zeigt sich ein milder Verlauf. Im Kampf gegen die Ausbreitung hat die Bundesregierung am Freitag zahlreiche weitere Schritte präsentiert. Die Ausgangsbeschränkungen werden um drei Wochen – genau bis zum 13. April – verlängert.

Die meisten Fälle gibt es im Bezirk Klagenfurt Stadt (20 Fälle) und Völkermarkt mit 15 Erkrankten, weshalb die Stadtgemeinde an ihre Bürger appelliert, zu Hause zu bleiben. An dritter Stelle steht Spittal an der Drau mit zehn Fällen. Auch der Bezirk Feldkirchen, wo bisher kein Fall bestätigt wurde, hat mit Samstag seinen ersten Corona Virus Erkrankten.

Neue Justizfristen bringen Aufschub für Strafantritte

Die von der Regierung erlassenen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sind bis 13. April verlängert worden. Der Nationalrat beschloss noch am Abend ein weiteres umfangreiches Paket zur Bewältigung der Coronavirus-Krise mit den Stimmen der Opposition. So werden in der Justiz diverse Fristen aufgehoben. Der Antritt von Strafen in Fällen, in denen das Ausmaß der Freiheitsstrafe drei Jahre nicht übersteigt, kann bis Jahresende aufgeschoben werden. Das Besuchsverbot in den Justizanstalten wird auf eine gesetzliche Grundlage gestellt.

Der Bildungsminister kann Termine für Aufnahmeprüfungen selbstständig festlegen. Festgelegt werden auch Modalitäten für die Kurzarbeit sowie für den Härtefonds für Kleinstunternehmer. Weiters wird durch das Paket der Verbrauch von Urlaub verpflichtend – und das im Ausmaß von maximal acht Wochen – allerdings nur, wenn der Beschäftigte seine Tätigkeit durch die Coronavirus-Krise nicht ausüben kann.

Bei medizinischem und Pflegepersonal besteht die Möglichkeit pensionierte und ausländische Ärzte sowie Turnusärzte heranzuziehen, auch wenn sie nicht alle Erfordernisse für die Berufsausübung vorweisen. Der Abstrich aus Nase und Rachen kann auch von Sanitätern durchgeführt werden. Am Samstag muss der Bundesrat dem Paket noch zustimmen. Ein Einspruch der Länderkammer ist nicht zu erwarten.

Stationäre Tests ab Samstag in Spittal und Klagenfurt

Das Rote Kreuz baut unterdessen seine Kapazitäten für Coronatests aus und Blutspendeaktionen werden fortgesetzt. Zu vier mobilen Test-Teams kommen ab Samstag zwei stationäre Teams – bis dato wurden 1.500 Tests in Kärnten durchgeführt, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner: „Das Land Kärnten setzt ab Samstag, einen weiteren Schritt zur Forcierung der Coronavirus-Tests. So wird das Rote Kreuz vom Land beauftragt, in den Städten Klagenfurt und Spittal zusätzlich stationär Rachenabstriche durchzuführen“.

Mobile Testungen bleiben aufrecht

Aufrecht bleiben die vier mobilen Testungen des Roten Kreuz, die – ebenfalls im Auftrag des Landes – seit Montag dieser Woche flächendeckend in ganz Kärnten durchgeführt werden. „Alleine Donnerstag, wurden bei diesen mobilen Testungen 176 Rachenabstriche vorgenommen. Diese werden umgehend dem Klinikum Klagenfurt zur Testauswertung weitergeleitet“, erklärt Prettner.

Bis dato wurden in Kärnten 1.500 Testungen durchgeführt. 70 Testungen sind mit Stand Freitag 10.00 Uhr, positiv. „Gott sei Dank verlaufen die Krankheitssymptome zum überwiegenden Teil in einer milden Form, sodass die Patienten zu Hause isoliert und versorgt werden können".

Blutspendeaktionen finden weiter statt

Blut rettet bei Notfällen und Operationen Leben. Auch wenn die Krankenhäuser derzeit auf Notbetrieb umgestellt haben, werden in Kärnten nach wie vor etwa 40 Blutkonserven am Tag benötigt. Daher finden weiterhin Blutspendeaktionen statt. Es sind aber zusätzliche Vorkehrungen getroffen worden.

Derzeit gebe es keinen Engpass, das Rote Kreuz möchte aber für den Fall, dass sich die Coronakrise verschlimmern sollte, eine Blutreserve aufbauen, sagte Albert Sima, der ärztliche Leiter der Blutspendezentrale.

Reserven für die nächsten Wochen aufbauen

Es müsse leider auch damit gerechnet werden, dass die Bevölkerung die Maßnahmen nicht gut aufnimmt und die Maßnahmen dann nicht so gut greifen, wie in Südostasien und die Anzahl der Erkrankten übermäßig steigt und die Anzahl der Spendetauglichen zurück geht, sagte Sima. „Wir müssen uns darum kümmern, dass der Bedarf an Blut mehr als gedeckt ist, so das wir Reserven für die nächsten Wochen aufbauen.“

Schon bisher durften nur gesunde Menschen, die auch keinerlei Erkältungssymptome verspüren, Blut spenden. Jetzt sind noch weitere Maßnahmen getroffen worden. Schon vor den Blutspenderäumlichkeiten wurde ein Checkpoint eingerichtet, bei dem die Menschen gefragt werden, ob sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben, ob sie Symptome haben und es wird auch Fieber gemessen. Auch zwischen den Spendern wird ein Mindestabstand von eineinhalb Metern eingehalten, sagte Sima.

Spender müssen spätere Erkrankung melden

Spender müssen auch eine Veränderung ihres Gesundheitszustandes nach dem Blutspenden dem Blutspendedienst melden, wenn die Erkrankung bis zu vier Wochen nach der Spende auftritt. Als Dank für die Blutspende erhielt man bisher im Anschluss einen kleinen Imbiss. Nun bekommen die Spender diese Verpflegung mit nach Hause, sagte Sima.

Hotlines zum Coronavirus

  • Gesundheitsnummer 1450 ohne Vorwahl aus allen Netzen
  • Hotline Land Kärnten: 050 536 53003 (Montag bis Freitag 8.00 bis 16.00 Uhr)
  • Wirtschaftskammer nur für Unternehmer: 05 90 904 808
  • AGES: 0800 555 621
  • Internationale Notrufnummer 112
  • Alle Infos zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 gibt es unter ORF.at/corona und auf der Teletext-Seite 660.
  • Hotlines, Tipps und Unterstützung