Chronik

Fitnessstudios verlieren Kunden

Die Verordnungen der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus treffen auch Fitnessstudiobetreiber und private Fitnesstrainer. In Kärnten gibt es etwa 100 Studios plus noch einmal 100 private Fitnesstrainer. Viele Kunden haben bereits ihre Abonnements für das Fitnessstudio gekündigt oder ausgesetzt.

Seit 23 Jahren betreibt Michael Gussnig gemeinsam mit seiner Frau ein Fitnessstudio in Klagenfurt. Derzeit hat der Betrieb eine Angestellte, die bereits freigestellt wurde. Die Situation sei enorm belastend, sagte Gussnig. Die Umsätze seien von einer Sekunde auf die andere weggebrochen, das sei eine große Herausforderung. „Wir leben, wie so viele Kunden vom Tagesgeschäft und dementsprechend haben wir jetzt keine Möglichkeiten, Umsätze zu lukrieren.“

Noch melden sich wenige Kunden ab

Wenn eine vertraglich vereinbarte Dienstleistung nicht erbracht werden kann, können Kunden den Monatsbeitrag aussetzen, sagt Michael Gussnig. Bisher hätten aber nur wenige Kunden von diesem Recht Gebrauch gemacht. Beim Konsumentenschutz der Kärntner Arbeiterkammer gibt es derzeit viele Anfragen zum Thema Verträge von Fitnessstudios. Rechtlich gesehen haben Konsumenten die Möglichkeit, für den Monat März etwa den halben Betrag zurück zu verlangen und – wenn die Beschränkungen aufrecht bleiben – für den Monat April die Zahlung einzustellen, sagte Konsumentenschützer Herwig Höfferer. Die Kunden müssen das Fitnessstudio aber schriftlich darüber informieren.

Studiobetreiber Michael Gussnig appellierte an seine Kunden, dem Fitnessstudio gerade in dieser Zeit treu zu bleiben. „Ich möchte auch für andere Betriebe sprechen und bitte unsere Kunden, uns zu unterstützen. Bitte bleiben Sie uns treu, bis wir wieder aufsperren können.“

Wirtschaftskammer bittet Unternehmer um Geduld

In der Wirtschaftskammer ist man dabei, eine Lösung für die Betriebe und die Kunden zu finden. Das sei in der momentanen Situation schwierig, da man nicht wisse, wie lange die vom Bund verordneten Beschränkungen wirklich aufrecht bleiben. Betroffen sind in Kärnten 200 Fitnessanbieter.

Astrid Legner ist Obfrau der Sparte Freizeit und Sportbetriebe. Wie sie sagte, sind von den Ausfällen kleine und große Betriebe betroffen. „Uns ist es wichtig, dass die Betriebe wissen, dass wir alles tun, um praktikable Lösungen zu erreichen, es braucht nur ein wenig Zeit.“ Es müsse auch noch auf das Hilfspaket des Bundes gewartet werden, sagte Legner, sie bitte die Unternehmer „um ein bisschen Geduld“.