Chronik

Hund auf Nachbarn gehetzt: Prozess

Ein Villacher muss sich am Dienstag vor einem Geschworenengericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Wiederbetätigung vor, außerdem schwere Körperverletzung und gefährliche Drohung. Er hatte seinen Hund auf einen Nachbarn gehetzt. Dem Mann drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Der 24-Jährige hatte im Juni vergangenen Jahres mit Parolen wie „Heil Hitler“ für Aufsehen gesorgt. Ende September wurde er schließlich festgenommen, weil er seinen Hund, einen „American Staffordshire Terrier“, auf seinen Nachbarn gehetzt haben soll.

Dieser, ein 45 Jahre alter Mann, hatte gegen 1.30 Uhr vom Balkon seiner Wohnung aus beobachtet, wie der 24-Jährige im Innenhof der Wohnhausanlage mehrmals auf seinen Hund eintrat. Der 45-Jährige rief dem Mann mehrmals zu, dass er damit aufhören solle, woraufhin der 24-Jährige ins Wohnhaus stürmte und gegen die Wohnungstür des Nachbarn hämmerte. Als dieser öffnete, wurde er vom 24-Jährigen, der in jeder Hand ein Messer hielt, mit dem Umbringen bedroht. Plötzlich gab er auch noch seinem Hund den Befehl zum Angriff.

In Arme und Beine verbissen

Der Terrier stürzte sich auf den 45-Jährigen und verbiss sich in dessen Arme und Beine. Das Tier fügte dem Mann teils tiefe Bisswunden am rechten Arm, am rechten Unterschenkel und am Knie zu. Dann gelang es ihm, die Wohnungstür zuzuschlagen. Er alarmierte die Polizei, die den schwer betrunkenen Hundebesitzer festnahm.

Die beiden Messer wurden im Stiegenhaus gefunden, trotzdem leugnete der 24-Jährige in der ersten Einvernahme die Tat. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Unterbringung des Mannes in einer Anstalt für entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher. Der Geschworenensenat unter Vorsitz von Richterin Sabine Roßmann wird am Dienstag darüber entscheiden.