Die Caritas kommt in der aktuellen Krisensituation ihrer systemerhaltenden Rolle nach, etwa in der Hauskrankenpflege, in ihren Wohnhäusern oder in der akuten Nothilfe für armutsbetroffene Menschen. Es brauche laut Aussendung aber noch mehr: Die Solidarität jedes einzelnen, insbesondere in der unmittelbaren Nachbarschaft. Die Caritas gründet daher das #TeamNächstenliebe und zählt dabei auf die Unterstützung aller Menschen in Österreich und Kärnten – je nach Möglichkeit und die allgemeinen Schutzmaßnahmen beachtend.
Manche kommen nicht gut zurecht
Caritasdirektor Ernst Sandriesser sagte, viele können gut durch die Krise navigieren: „Wer jung ist und gesund, wer sich sein Leben selbst organisieren kann, wer fit ist in der Online-Welt, für den ist diese Situation zwar enorm schwierig, aber in aller Regel bewältigbar.“ Schwieriger sei es für Menschen, die nicht vor die Tür gehen können, weil sie zu alt oder gebrechlich seien oder weil sie krank seien, gepflegt werden müssen oder verängstigt seien. „Und nicht zuletzt wollen wir jenen helfen, die sich in dieser Krise besonders einsam fühlen.“
Die Caritas bittet alle Kärntnerinnen und Kärntner, nicht zu warten, bis jemand um Hilfe bittet, sondern gleich aktiv zu werden und sich folgende Fragen zu stellen – und entsprechend der Möglichkeiten zu handeln:
- Braucht jemand in meiner Nähe Unterstützung beim Einkaufen?
- Kann ich mit dem Hund der Nachbarin/des Nachbarn Gassi gehen?
- Macht sich jemand in meiner Familie oder im Freundeskreis besonders viele Sorgen und ist dankbar für beruhigende Worte via Telefon?
- Freut sich eine Nachbarin/ein Nachbar darüber, wenn ich für sie/ihn mitkoche?
- Braucht jemand Hilfe und Unterstützung beim Einrichten von WhatsApp oder anderen Kommunikationskanälen?
- Kann ich für jemanden Medikamente besorgen, zur Post gehen etc.
- Kann ich für jemanden etwas online bestellen bzw. liefern lassen, der sich im Internet nicht orientieren kann?
- Welche bereits bestehenden Nachbarschaftsinitiativen gibt es in meiner Umgebung und wie kann ich diese unterstützen?
Hilfe auch ohne persönlichen Kontakt
Viele dieser Hilfen sind begegnungslos möglich. Denn es gehe laut Caritas darum, zu helfen und gleichzeitig soziale, persönliche Kontakte zu minimieren. Die Informationen werden auch über die pfarrliche Caritas-Infrastruktur verbreitet. So entstehe Motivation und Inspiration für unkomplizierte Unterstützung. Bereits bestehende Nachbarschaftsinitiativen, wie sie in vielen Gemeinden derzeit wachsen, werden auch von der Caritas im Internet beworben.
Villach kauft ein
Das Stadtmarketing in Villach nimmt für alle, die ihre Wohnung nicht verlassen können oder sollen, weil sie zu einer Risikogruppe gehören, Bestellungen für Grundnahrungsmittel, Medikamente oder Hygieneartikel unter der Telefonnummer 0664 60205 3030 entgegen. Die Auslieferung wird freiwillig übernommen und erfolgt kontaktlos. Die zugestellten Artikel sind bar zu bezahlen. Die Aktion Essen auf Rädern funktioniert normal weiter.
Seniorenhilfstelefon in Klagenfurt
Die Stadt Klagenfurt richtete wegen des Coronavirus ein Seniorenhilfstelefon ein. Die Abteilung Soziales übernimmt die notwendigsten Besorgungen wie Lebensmitteleinkäufe oder Apothekenbesuche. Erreichbar ist das Seniorenhilfstelefon von Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr unter 0463-537 2753/0463 – 537 4795 und 0463 537 2132 und per Email unter freiwillig@klagenfurt.at.
Wer Hilfe bei täglichen Erledigungen braucht, sollte auf jeden Fall sein Gemeindeamt anrufen, viele Gemeinden riefen Initiativen ins Leben. Gesucht werden auch noch freiwillige Helfer für das Team Österreich von Ö3 und für das Rote Kreuz.
Hotlines zum Coronavirus
- Gesundheitsnummer 1450 ohne Vorwahl aus allen Netzen
- Wirtschaftskammer: nur für Unternehmer 05 90 904 808
- AGES: 0800 555 621
- Internationale Notrufnummer 112
- Alle Infos zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 gibt es unter ORF.at/corona und auf der Teletext-Seite 660.