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Wirtschaft

Kurzarbeit und Kündigungen durch CoV

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie betreffen immer stärker auch die Wirtschaft. Der Leiter des AMS bestätigt, dass sich allein am Donnerstag rund 100 Unternehmer meldeten, um sich über Kurzarbeit und Kündigungen zu informieren.

Am Freitag kamen schon Menschen zu den Regionalstellen des Arbeitsmarktservice, die wegen der aktuellen Situation gekündigt wurden. Wieviele es in oder zwei Wochen sein werden, ist noch nicht abschätzbar. Auch nicht, ob es Massenkündigungen geben werde, sagte der Leiter des Arbeitsmarktservice Kärnten, Peter Wedenig.

Alle Branchen betroffen

Das werde wesentlich davon abhängen, wie sehr das öffentliche Leben eingeschränkt werde und vor allem, wie lange die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus dauern: „Wir können es nicht abschätzen, ob es zu Massenkündigungen kommen wird. Am Beispiel der Regionalstelle Klagenfurt sehen wird aber, dass es verstärkten Andrang von Menschen gibt, die jetzt Arbeitslos sind.“

Besonders betroffen sind Mitarbeiter in der Reisebranche, im Tourismus und in der Gastronomie. Es zieht sich über den gesamten Dienstleistungsbereich, vom Kosmetiker über den Friseur, bis hin zu den Produktions und Handwerksbetrieben, sagte Wedenig. So bekomme ein Fliesenlegerbetrieb keine Fliesen aus Italien mehr, er kann also nicht weiterarbeiten. Laut Wedenig lösen sich Wertschöpfungsketten auf, Betriebe haben Probleme, ihre Produktionen aufrecht erhalten zu können.

Beratungen für Betriebe geplant

In den letzten Stunden verzeichnet das AMS Kärnten so viele Anfragen hinsichtlich Kurzarbeit wie noch nie. Es seien bisher rund 100 Anfragen und es werten dauernd mehr. Man biete den Betrieben an, ab nächster Woche in Kleingruppen Beratungen für die Betriebe durchzuführen. Ein wesentlicher Unterschied zur Finanzkrise 2009 bestehe aber schon, sagt Wedenig. Damals sei die Nachfrage komplett eingebrochen. Jetzt seien die Auftragsbücher der Betriebe voll.

Vor allem in der Produktion und in der Industrie könne eine gewisse Zeit überbrückt werden. Während bei Dienstleistern, hier besonders im Tourismus, nichts mehr aufgeholt werden könne und Folgen noch schwer abschätzbar seien, so Wedenig.

Darmann: Landtag einstimmig für Hilfspaket

FPÖ-Chef Gernot Darmann zeigte sich erfreut darüber, dass in der Landtagssitzung am Donnerstag auf Initiative der Freiheitlichen ein gemeinsamer Dringlichkeitsantrag beschlossen wurde, mit welchem die Kärntner Landesregierung aufgefordert wird, in Kooperation mit der Bundesregierung ein Hilfspaket für Kärntner Betriebe zu schnüren, die aufgrund der Coronavirus-Krise wirtschaftlich massiv unter Druck geraten.

"Diesen Zusammenhalt aller Parteien sollte es auch in Wien geben, wo am Mittwoch leider die FPÖ-Anträge zur Corona-Soforthilfe für die Wirtschaft im Wirtschaftsausschuss des Nationalrates von den Regierungsparteien abgelehnt wurden“, so Darmann. „Neben dem Schutz der Gesundheit unserer Bevölkerung ist auch der Erhalt der Arbeitsplätze entscheidend. Dort, wo es von der Wirtschaft benötigt wird, muss ihr rasch unter die Arme gegriffen wird. Denn wer rasch hilft, hilft doppelt“, betonte Darmann.

Daher müsse es entsprechende Beihilfeinstrumente wie Zinsstützungen, Haftungsübernahmen, Steuerstundungen aber auch Steuerbefreiungen geben. Ebenso müssen temporäre Zuschüsse für betroffene Unternehmen gewährt und ausreichende Fördermittel des AMS zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus werden im Antrag u.a. auch die Übernahme der gesamten Kosten für Entgeltfortzahlungen durch die öffentliche Hand verlangt, wenn Eltern die Kinderbetreuung auf Grund von Kindergarten- oder Schulschließungen selbst sicherstellen müssen, so der FPÖ-Chef in einer Aussendung.