Wirtschaft

Erste Finanzhilfe für Unternehmen

Von teils enormen Auswirkungen durch die Coronavirus-Krise ist in der Kärntner Wirtschaft die Rede. Vor allem in den größten Kärntner Städten, Klagenfurt und Villach, gibt es immer mehr Einschränkungen im öffentlichen Leben. Eine erste Finanzhilfe für Unternehmen soll ab Mittwoch beantragt werden können.

Für Reisebüros, Gastro- und Tourismusbetriebe gibt es ab heute eine erste Finanzhilfe des Bundes. Betroffene Touristiker können seit 15.00 Uhr Kredit-Haftungsübernahmen bei der Hotel- und Tourismusbank beantragen. Die Unterstützung ist mit hundert Millionen Euro gedeckelt.

Meinrad Höfferer von der Wirtschaftskammer Kärnten sagt, auch über das Austria Wirtschaftsservice würden österreichweit Fälle über die Homepage des AWS gesammelt: „Man kann sich dort schon registrieren. Haftungsübernahmen und Ausfälle werden dann bearbeitet.“

Busunternehmer verlieren Kerngeschäft

Hauptbetroffen von der Coronavirus-Krise sind unter anderem Einzelunternehmer, sowie Klein- und Mittelbetriebe. Die Kärntner Busunternehmen haben mit großen Einbußen zu kämpfen. Andreas Osinger, Geschäftsführer von Ebner Reisen in Villach, spricht von einer nie da gewesenen Stornierungswelle und von einer wirtschaftlichen Katastrophe. Der Frühling sei bei Privatreisenden und Schulklassen eine beliebte Busreisezeit: „Das sind von der Auslastung her die stärksten drei Monate, die wir haben. Die verlieren wir jetzt – wie es aussieht – zu hundert Prozent. Wir sind gezwungen Mitarbeiter abbauen und Busse stillzulegen bzw. abzumelden.“

Warenlieferungen sollen abgedeckt werden

Frächter benötigen zur Zeit eine Eigenerklärung nach der entsprechenden italienischen Verordnung. Was umgekehrt bei der Einreise nach Österreich zu erwarten ist sei noch offen, so Höfferer. Bisher gebe es nur die sporadischen Temperaturchecks. Man warte ab, ob es weitere Verordnungen geben werde. Das klare Ziel sei es die Warenlieferungen und den Wirtschaftsfluss am Laufen zu halten, sagte Höfferer.

Messen und Ostermarkt vorerst abgesagt

Am Messegelände Klagenfurt werden alle Veranstaltungen abgesagt, auch die Freizeitmesse, sowie die Messe Auto&Bike. Auch Flohmärkte oder der Ostermarkt am Neuen Platz werden bis vorerst 3. April nicht stattfinden. Eine Ausnahme gibt es für Lebensmittelmärkte, wie den Benediktinermarkt. Stadtrat Markus Geiger (ÖVP): „Wir ersuchen gefährdete Personengruppen nicht zu den Hauptzeiten den Markt zu besuchen, sondern in Randzeiten, wo sie sich eindecken können mit notwendigen Waren.“

Kärntentherme: Schließung noch nicht im Raum

Enorme wirtschaftliche Auswirkungen gibt es durch das Corona-Virus unter anderem in Villach – beispielsweise in der Kärtnentherme. Es herrsche kaum Frequenz im Wellnessbad, die italienischen Gäste, die 20 Prozent von allen ausmachen, bleiben aus. Eine Schließung steht momentan aber noch nicht im Raum. Geschäftsführer Hannes Brandstätter sagt, die Hygienevorschriften wurden erhöht. Die Ansteckungsgefahr vom Badewasser sei nicht erhöht. "Durch die laufende hohe Schüttung von den Warmbader Quellen wird auch laufend Frischwasser zugeführt. Auch in den Saunen würden Viren durch die hohen Temperaturen abgetötet, sagt der Thermen-Chef.

Das Ausbleiben der italienischen Kunden bekommt auch das Villacher Einkaufszentrum Atrio zu spüren, ist von Geschäftsleuten zu hören. Centermanager Richard Oswald darf Radio Kärnten kein Interview geben. Das sei eine Konzernweite Vorgabe von SPAR, zu dem das Einkaufszentrum gehört. Nur so viel: das Atrio halte sich an alle Vorgaben der Bundesregierung.