Der „Gondoliere – Railjet 132“ hat am Sonntag kurz vor 10.00 Uhr den Bahnhof in Venedig Santa Lucia verlassen und traf am Nachmittag planmässig am Klagenfurter Hauptbahnhof ein, bevor es weiter nach Wien ging. „Die Tageszugverbindungen nach Bologna, Udine, Triest, Verona und Venedig bleiben bis auf Weiteres aufrecht“ hieß es seitens der ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel. Diese Züge würden auf italienischer Seite von italienischen Partnerbahnen geführt.
Zusätzliche Reinigung und Desinfektion
Die ÖBB würden mit den italienischen Kollegen in Kontakt stehen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen und laufend zu evaluieren, hieß es. Ausserdem sei sichergestellt, dass Züge von und nach Italien einer zusätzlichen Reinigung und Desinfektion unterzogen würden.
Sperrgebiet rund um Venedig
Seit Sonntagfrüh ist die Region rund um Venedig Sperrgebiet. Auch die gesamte Region Lombardei und 14 andere Gebiete im Norden werden bis 3. April weitgehend abgesperrt. Es gilt ein Ein- und Ausreiseverbot.
Rund 16 Millionen Bürger in den Quarantänegebieten rechnen mit starken Einschränkungen in ihrem Alltag. Italienische Medien berichteten darüber, dass am Vormittag viele Menschen auch ohne Tickets in die Züge stiegen und somit hohe Strafen in Kauf nahmen, um die abgeriegelten Zonen verlassen zu können.
Wenige Zuggäste an Bord
Laut einem Mitarbeiter der ÖBB-Hotline befanden sich – zumindest was den Railjet von Venedig nach Wien betrifft – am Sonntag nur wenige Passagiere an Bord. Ob Züge in Sperrzonen fahren, sei eine Entscheidung der Behörden – nicht der ÖBB, hieß es auf Anfrage des ORF.
Bürgermeister kritisieren Ein- und Ausreiseverbot
Die Region Venetien und einige Bürgermeister der betroffenen Städte halten das beschlossene Ein- und Ausreiseverbot für eine zu strenge Maßnahme. In die betroffenen Gebiete darf man nur bei Vorliegen zwingender beruflicher Gründe, Notsituationen oder medizinischen Gründen ein- bzw. ausreisen. Die Polizei und andere Ordnungskräfte führen Kontrollen durch und fragen nach den Reisegründen.