Fußballer vor Gericht
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Chronik

Fußballer wegen Fouls vor Gericht

Ein Fußballmatch im Lavanttal vom November 2019 hat nun ein Nachspiel vor Gericht. Ein Spieler muss sich wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung verantworten, weil er den gegnerischen Tormann mit gestrecktem Bein getroffen und ihm das Schienbein gebrochen hat.

Der 31-jährige Angeklagte bestritt am Donnerstag vor Richterin Ute Lambauer jegliche Verletzungsabsicht. Null zu sechs lag seine Mannschaft hinten, als der Stürmer in der 90. Minute im gegnerischen Strafraum einem Ball nachjagte. Ein Steilpass war es gewesen, sagten beide übereinstimmend, in der Folge gingen die Versionen aber weit auseinander.

Unterschiedliche Aussagen

Der Angeklagte erklärte, beide Spieler hätten sich auf den Ball zubewegt, man sei „ineinandergerutscht“. Der 21 Jahre alte Tormann wiederum sagte, er habe den Ball bereits gehalten, als der Gegner auf ihn zugekommen sei. Er hätte ja über ihn drüberspringen können oder die Beine anziehen, meinte er. Der Angeklagte konterte, wenn er so professionell spielen könnte, würde er nicht in dieser Liga spielen. Die Vereine spielen in der untersten Leistungsklasse. Der Spieler wurde nach dem Foul ausgeschlossen und in der Folge für drei Spiele gesperrt.

Verhandlung vertagt

Der Tormann sagte, er sei während des Spiels schon mehrfach von seinem Kontrahenten gefoult worden, vor allem in der ersten Halbzeit. Der Angeklagte konterte, er habe in der ersten Hälfte als Verteidiger agiert und sei gar nie bis zum Strafraum gekommen. Da beide Seiten auf ihren Versionen beharrten, musste die Richterin die Verhandlung vertagen. Das Schiedsrichterteam soll geladen werden, eventuell werde man auch weitere Spieler der Mannschaften vernehmen müssen, so Richterin Lambauer.