Spuren des verheerenden Unwetters in der Gemeinde Reißeck
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Wirtschaft

Arbeitslose helfen in Unwettergebiet mit

Nach der Schneeschmelze werden sich in den Unwettergebieten Spittal, Hermagor und Villach-Land die wahren Schäden zeigen. Bei den Aufräumarbeiten sollen nun 20 arbeitslose Menschen aus der Region mitmachen. Das neue Programm soll Arbeitssuchenden und Gemeinden helfen.

Abgerutsche Hänge, umgeknickte Bäume, vermurte Häuser und Wege. In den betroffenen Bezirken geht jetzt im Frühling das große Aufräumen weiter. Allein in der Gemeinde Flattach im Mölltal richteten die Unwetter einen Schaden von zwei Millionen Euro an. Das Ausflugsziel Raggaschlucht wurde erneut verwüstet. Bürgermeister Kurt Schober (ULF): „Da blutet einem das Herz, wenn man sieht, dass so ein Naturdenkmal immer wieder zusammenbricht. Der Radweg ist auf sechs Stellen komplett verschüttet.“

Für Bauhöfe allein nicht zu schaffen

Es gibt genug Arbeit, die für die Gemeindebauhöfe allein nicht zu schaffen sind, sagte der für Gemeinden und Katastrophenschutz zuständige Landesrat Daniel Fellner (SPÖ). Daher bekommen jetzt 20 bisher arbeitssuchende Männer und Frauen in der Region das Angebot, beim Aufräumen zu helfen. Die Kosten von 650.000 Euro übernehmen AMS und Land Kärnten, so Fellner: „Die Gemeinden werden zusätzliche Arbeitskräfte ab sofort bekommen, um dort zu helfen, wo es dringend benötigt wird.“

20 Gemeinden machen mit

Flattach, Stall, Lesachtal, Mallnitz, Berg, Obervellach, Malta, Stockenboi, Mörtschach, Feld am See, Sachsenburg, Reißeck Winklern, Rangersdorf, Irschen, Dellach im Drautal, Kötschach, Dellach im Gailtal, Kirchbach, Gitschtal.

Von den Kosten übernimmt das AMS 66,67 Prozent (407.000 Euro), über den TEP (Territorialer Beschäftigungspakt) des Landes Kärnten aus dem Verantwortungsbereich von Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) kommen 25 Prozent (144.000 Euro), Gemeinde- und Katastrophenschutzreferent Fellner übernimmt die restlichen acht Prozent der Kosten sowie die Abwicklungskosten für die Gemeinden, also in Summe 103.000 Euro.

Arbeitssuchende über 50

Die 20 Helfer und Helferinnen können mit 1.600 Euro brutto und einem Job bis Jahresende rechnen. Eingesetzt werden Arbeitssuchende über 50 Jahre, ihnen soll so der Wiedereinsteig erleichtert werden, sagte AMS-Chef Peter Wedenig. Durch die Arbeit werden die Menschen fit für den Arbeitsmarkt gemacht, sie sind durch die Arbeit motivierter und lernen neue Menschen kennen, da ergeben sich vielleicht auch neue Jobchancen. Interessierte können sich bei ihrer regionalen AMS-Geschäftsstelle melden.