Frau beim Händewaschen
Getty Images/Mike Kemp
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Gesundheit

Hygiene in Zeiten des Coronavirus

Sich mit Küsschen zu begrüßen sollte man dieser Tage lieber sein lassen, sagt das Rote Kreuz. Dafür ist aber nicht nur das Coronavirus verantwortlich, es sei auch Grippezeit. Panik sei nicht angebracht, einfache Hygienemaßnahmen helfen. Wer glaubt, an dem Coronavirus zu leiden, solle beim Arzt anrufen und nicht gleich hingehen, appellieren Experten.

Die größte Sorge bereitet den Experten die Vorstellung, dass sich eine tatsächlich infizierte Person in einen Warteraum eines Arztes oder eines Krankenhauses begibt und andere Patienten oder ärztliches Personal ansteckt. Daher lautet die Aufforderung, sich unbedingt vorher telefonisch anzumelden, sagt Ulrich Zerlauth, Hygieneexperte am Klinikum Klagenfurt. Auskünfte können auch bei den verschiedenen Hotlines eingeholt werden.

Grippe beginnt in der Regel mit heftigem Fieber

Der Infekt durch den Coronavirus unterscheidet sich von der Grippe, durch einen milderen Beginn. „Die Grippe beginnt im Regelfall plötzlich und mit hohem Fieber, das ist zu beginn einer Coronainfektion – soweit wir das jetzt wissen – nicht typisch“, sagte Zerlauth. Entscheidend ist aber auch, ob man sich innerhalb der letzten 14 Tage in einem Risikogebiet aufgehalten hat. Zerlauth beruhigt, es gebe kein Grund zur Panik. Er rät aber, Massenveranstaltungen oder Betriebsausflüge nach Italien in nächster Zeit zu vermeiden.

Gebetsmühlenartig verbreitet zur Zeit das Rote Kreuz, auch über die sozialen Medien, was man als Vorbeugung gegen eine Ansteckung tun kann und soll: Gründlich mit Seife die Hände waschen, nicht ins Gesicht fassen, in die Armbeuge oder in ein Taschentuch husten. Von Erkrankten sollte man Abstand halten.

Richtlinien für Krankentransporte

Für Transporte von Grippepatienten hat man beim Roten Kreuz genaue Richtlinien, nicht erst seit dem neuen Virus. Expositionsprohylaxe 2 heißt das in der Fachsprache. Bei Anrufen, die in der Leitstelle eingehen, werde gefragt, ob jemand in einem Verdachtsgebiet war. In den Ambulanzen der Krankenhäuser und bei den Ärzten wird jetzt ebenfalls genauer gefragt, woher jemand kommt und wo er kürzlich war.

Ausgepackt werden derzeit tausende Schutzmasken, die nach Schweine- und Vogelgrippe gekauft wurden und seit rund zehn Jahren in einem geheimen Lager liegen, zusammen mit dem Grippemittel Tamiflu. Sie gehen laut Gesundheitsreferat an die Gesundheitsämter.

Masken helfen nur bedingt

Die Agentur für Gesundheit (AGES) schreibt, dass Wegwerfmasken kein wirksamer Schutz gegen Viren in der Luft sei. Sie hielten bei erkrankten Personen aber Spritzer von Niesen oder Husten ab. AGES listet auf, dass das Coronavirus ähnlich gefährlich sei wie das Grippevirus. Die Statistik geht von einer ein bis dreiprozentigen Todesrate aus. Beim Virusverwandten SARS sind es drei bis zehn Mal mehr. Vor allem betroffen seien ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Hotlines zum Coronavirus

  • Gesundheitsnummer 1450 ohne Vorwahl aus allen Netzen
  • Wirtschaftskammer: 05 90 904 808
  • AGES: 0800 555 621
  • Internationale Notrufnummer 112

Alle Infos zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 gibt es unter ORF.at/corona und auf der Teletext-Seite 660.