Gericht

Prozess um ehemalige „For Forest“-Partner

Der Initiator des Kunstprojekts „For Forest“, Wald im Stadion, Klaus Littmann, fordert von seinem ehemaligen Geschäftspartner Herbert Waldner 39.000. Am Montag fand dazu eine Verhandlung am Landesgericht Klagenfurt statt, es wurde vertagt, die beiden sollen selbst aussagen. Insgesamt geht es um 340.000 Euro.

Littmann respektive die Littmann Kunstvermittlungs GmbH, fordert ausständige Zahlungen für November und Dezember 2019 ein, wie sein Anwalt Gernot Murko vor Richter Christof Pollak erklärte. Beklagte Partei ist die „For Forest Forever GmbH“, deren Geschäftsführer der Bauunternehmer Herbert Waldner ist.

Gegenforderung von Waldner

Dessen Rechtsanwalt Martin Mutz erklärte, die Gesellschaft erhebe Gegenforderungen an Littmann wegen diverser Überschreitungen des Budgets. Dies umfasse Agenturkosten ebenso wie Social-Media-Aktivitäten, aber auch den Auftritt des Burgtheaters im Stadion. Insgesamt habe Littmann 63.000 Euro an Geldern freigegeben, die vom Budget nicht gedeckt gewesen seien, die wolle man zurück.

Walnder mit Schwarzenegger und Littmann
ORF
Herbert Waldner links, Besucher Patrick Knapp-Schwarzenegger und Klaus Littmann rechts in besseren Tagen

Richter bezweifelte Darstellung

Auch jene 45.000 Euro, welche die Stadt Klagenfurt an Littmanns Firma für die Gestaltung mehrerer Ausstellungen bezahlt hatte, flossen laut Mutz zu Unrecht an Littmann. Richter Pollak meinte, diese Kompensationsforderungen würden sich gegen Littmann persönlich richten, klagende Partei sei aber dessen GmbH. Eine Aufrechnung sei daher wohl nicht möglich. Zudem bezweifelte der Richter, dass Littmann die vorgeworfenen Gelder freigegeben haben kann, immerhin war zu dem Zeitpunkt Waldner bereits alleinbefugter Geschäftsführer.

Auf die Frage des Richters, ob ein Vergleich möglich sei, zeigten beide Anwälte wenig Bereitschaft. Insgesamt, so rechnete Murko vor, betrügen die Forderungen Littmanns nämlich 340.000 Euro, die 39.000 Euro seien nur ein Teilbetrag. Er hoffe natürlich auf eine Einigung, doch werde die „hier und heute“ nicht erzielbar sein. Auch Mutz will eine Einigung nicht ausschließen, es müssten aber noch eingereichte Rechnungen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Außerdem müssten die Gegenforderungen berücksichtigt werden.

Littmann und Waldner sollen aussagen

Der Richter vertagte die Verhandlung auf den 19. Mai. Dann sollen Littmann und Waldner, die am Montag beide nicht bei der Verhandlung waren, vernommen werden. Als Zeugen beantragt wurden auch Burgtheaterdirektor Martin Kusej und der Musiker Oliver Welter. Sie sollen zu Kostenüberschreitungen bei ihren Projekten befragt werden.