Demo der Sozialberufe auf der Staatsbrücke
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Politik

Streikwoche für Sozialberufe

Die Pflegekräfte werden in dieser Woche verstärkt streiken. Geplant sind Streiktage am Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Gefordert wird die Einführung der 35 Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Heimbetreiber halten das für nicht machbar. Derzeit arbeiten Pflegekräfte 38 Stunden pro Woche.

Die Fronten seien nach wie vor sehr starr, sagte Gewerkschaftsvertreter Valid Hanuna. Diesmal werden einige hundert Pflegekräfte streiken. „Es sind Streiks in mehreren Betrieben auf mehreren Standorten geplant. Genaue Informationen gibt es erst am Mittwoch.“

Gewerkschaft: Niemandem wird etwas passieren

Auswirkungen auf die betreuten und gepflegten Personen werde es durch die Streiktage nicht geben, betonte Hanuna. „Es werden alle versorgt, es wird niemandem etwas passieren. Streiks in unserer Branche sind sicherlich nicht mit jenen in der Industrie zu vergleichen. Es geht darum, deutlich zu zeigen, dass es uns gibt und dass unsere Forderungen zu erfüllen sind.“

Die Arbeit in den Sozialberufen ist bei Vollzeitbeschäftigung von 38 Stunden in der Woche schwer und intensiv, sagte Hanuna. Daher sei eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden notwendig. „Dazu gibt es sehr viele, die in diesem Bereich unfreiwillig in Teilzeit arbeiten. Für sie bedeutet eine Arbeitszeitverkürzung eine reale Lohnerhöhung, sie werden ihre Stunden weiter behalten.“

Nächste Verhandlungsrunde Anfang März

Zuletzt hatte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) vorgerechnet, dass Kärnten bei einer 35-Stunden-Woche um 266 Vollzeitarbeitskräfte mehr brauchen würde – mehr dazu in Mahnwache: Pflegestreiks möglich (kaernten.ORF.at; 6.2.2020). Das wären für das Land, also die Steuerzahler, jährliche Mehrkosten von 13 Millionen Euro, sagte Prettner.

Einig ist man sich, dass mehr Pflegefachkräfte ausgebildet werden müssten. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern findet am zweiten März statt.

Das Team Kärnten zeigte am Montag Verständnis für die Situation der Pflegekräfte. Obmann Gerhard Köfer sagte in einer Aussendung, die Arbeit sei schwer und werde gering entlohnt. Er appelliert an alle Beteiligten, einen gangbaren Weg zu finden, wie man die Rahmenbedingungen für dieses wichtige Berufsfeld gestalten könne.