Gesundheit

Corona-Todesfälle in Italien: Erhöhte Vorsicht

Nach dem Ausbruch des Coronavirus in Norditalien mit bisher drei Todes- und mehr als 130 Infektionsfällen gelten in Österreich erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht. Es gebe aber nach wie vor keinen Grund zur Panik, heißt es. Es wurde der Karneval in Venedig vorzeitig beendet.

Drei Menschen starben bis zum Sonntag in Italien an den Folgen des Coronavirus. Italien ist damit das erste europäische Land, in dem Einheimische an dem Virus gestorben sind. Bei den Opfern handelt es sich um einen 78 Jahre alten Italiener aus der Nähe von Padua, drei Autostunden von Klagenfurt entfernt, sowie um eine 75 Jahre alte Frau aus der Lombardei. Es wurden auch neue Fälle in der Region Venetien und in der Lombardei gemeldet. Zu den Infizierten zählen auch mehrere Ärzte und Krankenpfleger. Alleine in Padua dürfen 450 Menschen ein Spital nicht verlassen.

Der berühmte Karneval in Venedig wurde aus Sorge wegen der Ausbreitung des Coronavirus im Norden Italiens vorzeitig beendet. Am Montag und Dienstag finden keine Veranstaltungen mehr statt. Das teilte der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, am Sonntag mit. In der Lombardei gab es nach amtlichen Angaben bis Sonntag 90 Infektionen, in Venetien etwa 25, davon zwei in Venedig. Landesweit lag die Zahl der Infektionen bei über 130 Fällen.

Über 50.000 Menschen in der Lombardei isoliert

Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Virus hatte die italienische Regierung die Isolation von elf Städten mit 52.000 Einwohnern angeordnet. Dabei handelt es sich um Vò Euganeo, Codogno, Castiglione d’Adda, Casalpusterlengo, Fombio, Maleo, Somaglia, Bertonico, Terranova die Passerini, Castelgerundo und San Fiorano. In der Lombardei und in Venetien wurden alle Fußballspiele sowie zahlreiche andere Sportveranstaltungen abgesagt

In Mailand wurden einzelne größere öffentliche Veranstaltungen abgesagt Schulen, Behörden und sonstige öffentliche Gebäude wurden geschlossen. Auch Lebensmittelgeschäfte, Bars, Diskotheken sowie Sportzentren sollten in den betroffenen Orten mindestens für eine Woche geschlossen bleiben, teilte das italienische Gesundheitsministerium mit. In Norditalien wurden die Apotheken von besorgten Bürgern gestürmt, die sich Atemschutzmasken als Vorbeugung für die Infektion beschaffen wollten. In vielen Städten standen keine Masken mehr zur Verfügung.

Notstand in Friaul Julisch-Venetien

Obwohl bisher kein Verdachtsfall bestätigt wurde, rief Kärntens italienische Nachbarregion Friaul Julisch-Venetien bis zum 31. Juli den Notstand wegen des Coronavirus aus. Damit kann die Region Maßnahmen zur Abwendung der Epidemie ergreifen, berichtete der Präsident Friauls, Massimiliano Fedriga, nach einem Treffen mit dem Zivilschutz in Triest. Der italienische Premier Giuseppe Conte versicherte auf Facebook, dass seine Regierung entschlossen auf den Notstand reagieren werde. Er schloss nicht aus, dass das Kabinett weitere Maßnahmen zur Eingrenzung der Epidemie in Norditalien ergreifen könnte.

In Deutschland wurden bisher 16 Fälle gemeldet, in Frankreich zwölf, darunter ein Todesfall. In Österreich gelten erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht, aber es gebe nach wie vor keinen Grund zur Panik, heißt es seitens des Gesundheitsministeriums.

Bisher keine Erkrankung in Österreich

Laut Österreichischem Gesundheitsministerium habe es bisher in Österreich 181 Verdachtsfälle gegeben. Nach den Tests zeigte sich, dass alle Proben negativ waren, also keine Infektion mit dem Corona-Virus vorlag. Nach wie vor werden 99 Prozent der Erkrankungen aus China gemeldet, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

Der Kärntner FPÖ-Chef Gernot Darmann forderte am Samstag abermals ein „professionelles Krisenmanagement und die Vorlage eines Maßnahmenpakets“. Bisher sei das Risiko von der Bundes- und der Kärntner Landesregierung „vollkommen verharmlost worden“, sagte Darmann.