Wer ab Mai nach Klagenfurt oder St. Paul will, muss 20 Minuten Zusatzweg mit dem Bus zum Bahnhof Bleiburg einplanen. Bei der gestrigen Informationsveranstaltung der ÖBB in St. Radegund wurde es emotional, die Verschlechterungen wurden von der Bevölkerung aufgezeigt. Betroffen sind rund 70 Menschen, die täglich den Bahnhof benützen, vor allem Pendler und Schüler – mehr dazu in Anrainer gegen Bahnhofsschließung.
Provisorische Haltestelle zu teuer
Eine provisorische Bahn-Haltestelle bis Ende 2022 wäre möglich, aber teuer, sagte Gerald Zwittnik von den ÖBB: „Für die Dauer von zwei Jahren hätten wir Weichenverbindungen, Signale und Ansteuerungen für die Zugsicherung installieren müssen, das wäre aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen nicht zu rechtfertigen.“
Die Stimmung unter den 100 Menschen die gekommen sind, ist angespannt. Michaela Werkl ist Mutter und Anrainerin, für sie verdopple sich der Zeitaufwand, teilweise verdreifache er sich. Für die Strecke von Eis nach Ruden brauchte man bisher acht Minuten. Künftig dauert es mit dem Umweg über Bleiburg 36 Minuten. Die Schüler, die nach Klagenfurt fahren, müssen noch früher aufstehen, weil der Zug von Bleiburg früher abfährt.
Bahnhofschließung: Emotionaler Infoabend
Fahrgäste müssen künftig einen längeren Weg mit dem Bus einplanen. Bürger protestieren dagegen, am Dienstag gab es eine teilweise sehr emotional geführte Informationsveranstaltung.
Strecke nur auf einen Zug ausgelegt
Reinhard Wallner, Regionalleiter der ÖBB, sagte, man könne die Strecke nur mit einem Zug belegen. Daher sei der Fahrplan so angelegt worden. Christine Hasewend muss auch am Sonntag zur Arbeit nach Klagenfurt ins Krankenhaus. Am Sonntag gebe es gar keine Verbindung, da müsse sie ihr Lebensgefährte fahren. Als der ÖBB-Pressesprecher einer Frau, die für Verbesserungen eintritt, recht unsanft das Mikrofon aus der Hand nimmt, standen an die 15 Menschen auf und verließen die Veranstaltung.
Der Rudener Bürgermeister Rudolf Skorianz (SPÖ) sagte, er habe sich mehr von der Veranstaltung erwartet. Er habe aber damit gerechnet, dass es Rechtfertigungen geben werde, das sei aber nicht der Weisheit letzter Schluss. Nach der eigentlichen Diskussion gab es noch Stundenlange Gespräche. Die Standpunkte blieben unverändert.