Traktor fährt an der Lipizachtafel vorbei
ORF/Peter Matha
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Verkehr

Schilderwald statt Straßennamen

In den sieben Ortschaften auf dem Radsberg (Gemeinde Ebenthal) sind die Häuser verstreut, die Hausnummern nicht geordnet. Man wollte hier aber keine Straßennamen einführen, sondern setzt lieber auf umfangreiche Tafeln mit den einzelnen Hausnummern. Ein Dickicht für Ortsfremde.

Wenn das Haus mit der Nummer drei neben dem mit der Nummer 25 liegt, nur schmale Wege sich durch die Siedlungen schlängeln und Post sowie Einsatzkräfte vor Rätseln stehen, muss Abhilfe geschaffen werden. Viele Gemeinden wählten Straßennamen und sortierten sich neu. Auf dem Radsberg ging man einen anderen Weg: Dutzende neue Wegweiser zieren die Straßen und Zufahrten zu den rund 230 Häusern.

Der Ebenthaler Bürgermeister Franz Felsberger sagte, wenn man in Lipizach stehe, liege links Lipizach und rechts Tutzach. Es sei schwierig, sich zurechtzufinden und das sei auch immer die Diskussion bei Feuerwehr oder Rettung, dass dies besser geregelt werden müsse.

Stehenbleiben, lesen, suchen

Mehrere zehntausend Euro kostete das Hinweissystem. Ganz einfach ist es trotzdem nicht, zu den verstreuten Hausnummern zu finden. Ortsfremde müssen an jeder Tafel halten, lesen und sich orientieren. Der Bürgermeister sagte, dennoch sei das einfacher, als in den Ort zu fahren und einfach zu suchen.

Straßennamen, wie sie in vielen Gemeinden eingeführt wurden, um das Chaos in den Griff zu bekommen, seien keine brauchbare Alternative zum Radsberger System, beschloss der Gemeinderat, so Felsberger. Es gebe zahlreiche Sackgassen, auch die Zufahrten von der Hauptstraße enden in Sackgassen.

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Blick auf den Radsberg von oben
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Blick auf den Radsberg von oben
Bürgermeister Franz Felsberger und Redakteur Peter Matha
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Bürgermeister Franz Felsberger und Redakteur Peter Matha
Orststafel Lipizach
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Eine von vielen vielen Hausnummerntafeln
Tafel mit Hausnummern
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Ortsfremde müssen sorgfältig lesen
Traktor fährt an der Lipizachtafel vorbei
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Die meisten Straßen hier sind Sackgassen
Tafel mit vielen Hausnummern in Lipizach
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Auf manchen Tafeln wird es bereits eng

Bewohner sehen Schilder positiv

Die meisten der 730 Bewohner sehen die Hinweisschilder positiv. Veronika Lampichler meinte, Postler hätten immer wieder falsche Sendungen eingeworfen, vor allem im Sommer, wenn Aushilfen arbeiten. Ferdinad Wrulich sagte, wenn in der Nacht ein Arzt komme, sei das früher ein Problem gewesen. Wenn man die Hausnummer aber nicht genau kennt, hat man trotzdem ein Problem.

Schild auf dem Radsberg
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Geht nicht, gibt’s nicht

Man berücksichtigte bei den Schildern schon neue Häuser, die dazu kommen könnten, so der Bürgermeister. Nachrüsten sei kein Problem, jedes Haus sollte sich wiederfinden. Manchmal wird es auf den Hinweisschildern trotzdem eng. Der Tradition, dass jedes neue Haus die fortlaufende Nummer bekommt, bleibt man hier oben treu.