Bus nach Ebenthal am Heiligegeistplatz
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Verkehr

Pendlertickets nach Klagenfurt günstiger

Der öffentlicher Verkehr in Klagenfurt soll ausgebaut und die Tickets für Pendler billiger werden, der Stadtaufschlag fällt weg. Außerdem soll die Busverbindung von Ost nach West ausgebaut und ab Herbst im Zehn-Minuten-Takt fahren.

Nach jahrelangen Einsparungen im öffentlichen Verkehr in Kärnten steht nun offenbar eine Kehrtwende an. Die Stadt Klagenfurt und das Land präsentierten am Montag ein Impulspaket, das am Dienstag im Stadtsenat beschlossen werden soll. Das langfristige Ziel ist es, die Passagierzahlen des öffentlichen Verkehrs zu verdoppeln, den Individualverkehr massiv zu reduzieren und damit die Klimaziele zu erfüllen.

„Bis zu 290 Euro günstiger“

In einem ersten Schritt wird dafür der Stadtverkehr in den Verkehrsverbund integriert. Der Stadtzuschlag fällt damit weg und für Pendler wird nur mehr ein Ticket notwendig. Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagte, der Aufschlag für die Tickets falle ab 1. Mai weg. Das entlaste Pendler und Studenten mit bis zu 290 Euro pro Jahr und vereinfache die Tarifstruktur, so Schuschnig. (Diese Summe im Fall eines Jahrestickets, Anm.).

Einsparungsbeispiele:

Besitzer eines Jahrestickets von Spittal nach Klagenfurt, die Bahn und Stadtbus benützen, zahlen jetzt 1.685 Euro und künftig 1.395. Eine Ersparnis von 290 Euro.

Ein Pensionistenjahresticket von Eisenkappel nach Klagenfurt, das derzeit 672,50 kostet, wird künftig 527,50 kosten. Eine Ersparnis von 145 Euro.

Ein Monatsticket für einen Pendler, der für die Strecke von Friesach nach Klagenfurt Bahn und Stadtbus benützt, zahlt derzeit 160,20 Euro, künftig sind es um 29 Euro weniger, nämlich 131,20 Euro.

Künftig dürfen auch die Regionalverkehrsbusse an Haltestellen des Stadtverkehrs stehen bleiben. Aber auch die Buslinie B soll ausgebaut werden, so Schuschnig. In die Zehn-Minuten-Taktung sollen künftig auch Uni und Lakesidepark aufgenommen werden. Die Stadt werde Randgebiet aufnehmen, so sollen die Grenzen zwischen Stadt und ländlichen Gebieten verschmelzen. „Künftig können Personen mit einem Ticket der Stadtwerke auch Regionalbusse des Landes innerhalb der Stadt verwenden.“ Damit vermeide man Leerfahrten und entwirre den Ticketdschungel, so Schuschnig.

Emissionen seit 1990 stark gestiegen

SPÖ-Umweltlandesrätin Sara Schaar sagte, man wisse, dass der Verkehr immer noch der größte Emittent in Österreich sei, vor allem Dieselkraftstoffe. Seit 1990 seien die Emissionen in diesem Bereich um 79 Prozent gestiegen. Es gebe hier daher den größten und dringendsten Handlungsbedarf. Die Kärntner benutzen für zwei Drittel der Wege den Pkw, 40 Prozent dieser Wege liegen unter fünf Kilometer, sagte Schaar. Daher sei es nötig, den öffentlichen Verkehr auszubauen.

Zug fährt in Bahnhof ein
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Bis Mai zahlt man für ÖBB und Stadtbus extra, danach gibt es nur mehr ein Ticket für beides

Drei Linien mit Zehn-Minuten_Takt

4,8 Millionen Euro nimmt das Land dafür in die Hand, die Stadt wird 1,5 Millionen Euro mehr investieren. Neben den Maßnahmen soll zusätzlich auf zumindest drei Linien ein Zehn-Minuten-Takt eingeführt werden, sagt SPÖ-Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz.