Der in Griffen geborene Schriftsteller wurde im Jänner zu diesem Termin in die Präsidentschaftskanzlei eingeladen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen lade zu einem Abendessen in die Hofburg, hieß es in der Tiroler Tageszeitung am Sonntag. Herzliche Worte hatte es bereits von Van der Bellen gegeben, als im Oktober des Vorjahres bekanntgeworden war, dass Peter Handke den Literaturnobelpreis bekommt. Von einem geglückten Tag, jedenfalls für die österreichische Literatur, für die Literatur überhaupt, hatte der Bundespräsident in einer Aussendung gesprochen. „Wir haben Peter Handke viel zu verdanken, ich hoffe, er weiß das“, so der Bundespräsident damals.
In den Wochen danach war vor allem Handkes Haltung zu Serbien Thema der Kritik. In Österreich erklärte die neue Kunst- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek nach ihrem Amtsantritt im Jänner, sie könne die Entscheidung der Literaturnobelpreisjury nicht nachvollziehen.
Warten auf serbische Dokumente
Medialen Wirbel gab es auch, als bekanntwurde, dass Handke 1999 einen jugoslawischen Reisepass bekommen haben soll. Das Amt der Kärntner Landesdirektion prüft seit Monaten, ob Handke noch österreichischer Staatsbürger ist. Er habe daran keinen Zweifel, so der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser, aber man warte noch auf mögliche Dokumente aus Serbien.
Von Peter Handke selbst ist soeben sein neuer Roman „Das zweite Schwert“ erschienen, ein Buch, das er vor der Verleihung des Nobelpreises im Dezember fertiggestellt hat.