Kunstprojekt gegen Diskriminierung „Mapping the Unseen“ Raum8 Klagenfurt
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Kultur

Kunst gegen Diskriminierung

Dem diskriminierenden Umgang mit Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender-Personen widmet sich jetzt ein künstlerisches Forschungsprojekt in Klagenfurt: „Mapping the Unseen“ will „blinde Flecken“, also das gesellschaftlich Unsichtbare, sichtbar machen.

Welche Blinden Flecken hat unsere Gesellschaft? Worüber wird nicht gesprochen und welche Menschen bleiben unsichtbar? Genau das will das Forschungsprojekt Mapping the Unseen im Raum 8 mit den Mitteln der Kunst und länderübergreifend herausfinden – am Beispiel von LBGTIQ – also Lesben, Bisexuellen, Schwulen, Intersexuellen und Queer-Identitäten.

Kathrin Ackerl-Konstantin, die Leiterin von „Mapping the Unseen“, sagt, in Kärnten stecke alles noch in den Kinderschuhen und das Thema sei wenig präsent: „Es gibt noch immer ziemlich viel Diskriminierung und meiner Meinung nach noch Ängste.“

Kunstprojekt gegen Diskriminierung „Mapping the Unseen“ Raum8 Klagenfurt
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Diskussionsrunde im Raum8

Von Entjungferung zu meschlicher Dualität

Vom Vorgänger-Projekt in Zagreb wurden zwei künstlerische Positionen übernommen: Rina Barbaric widmet sich mit dem Verlust der Jungfräulichkeit einem versteckten Tabuthema und Matija Pecek der menschlichen Dualität.

Kunstprojekt gegen Diskriminierung „Mapping the Unseen“ Raum8 Klagenfurt
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Dass Schwule oder Intersexuelle Menschen oft diskriminiert werden, ist an vielen Dingen ablesbar. Der mutmaßlich homophobe Angriff auf ein schwules Paar Ende Jänner in Klagenfurt erschütterte die Community. Die beiden Männer sollen wegen ihrer sexuellen Orientierung einem gewalttätigen Übergriff ausgesetzt gewesen sein.

Hanna Tomasi von queer*Klagenfurt sagt, es sei erschreckend, dass soetwas passiere: „Es zeigt, dass die Gesellschaft – so offen sie auch gesehen wird – einfach nicht so offen ist. Diskriminierung und gewalttätige Angriffe passieren.“

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Rina Barbaric

Gesetz gegen Diskriminierung gefordert

Die Community hofft, dass durch das Forschungsprojekt Bewegung in das Thema kommt. Von der Politik wünscht man sich ein Antidiskriminierungsgesetz und Unterstützung, sagt Kim Gorchs von queer*Klagenfurt: „Dass gesagt wird: Ihr werdet diskrimiert – wir helfen euch und sagen ganz konkret, dass es nicht erlaubt ist, aufgrund von Sexualität, Ethnizität und anderen Identitätskategorien, die da mit rein spielen. Das wäre ein großer Schritt.“

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Raum8 in Klagenfurt

Nach Klagenfurt wandert „Mapping the Unseen“ weiter in den Iran und nach Bangladesh. Im Raum 8 bleibt es bis 21. Februar – „mit queer-rem“ – also von der Norm abweichendem – Theater, Dialogen, Filmen und Workshops.